Meteotsunami überschwemmt Strände auf Mallorca
Ein spezielles Wetterphänomen hat den Meeresspiegel abrupt angehoben. Dabei wurden auch Strandcafés überflutet.
Ein spektakulärer Meteotsunami überflutete am Montagvormittag einige Strände auf Mallorca und Menorca. Das Wasser überspülte auch dem Meer nahe gelegene Lokale und riss das Mobiliar von Strandcafés mit. Auf Mallorca war der Meteotsunami in Alcúdia im Nordosten speziell stark, wo das Phänomen um 9.15 Uhr begann und rund zwei Stunden dauerte. Auf Menorca war indes besonders Ciutadella im Westen betroffen. Berichte von Verletzten liegen nicht vor.
Meteotsunamis werden auf den Balearen auch Rissagas genannt. Dabei handelt es sich um ein meteorologisches Phänomen, bei dem der Meeresspiegel wegen Luftdruckschwankungen und Resonanzphänomenen plötzlich absinkt und dann wieder kräftig ansteigt.
«Hat uns einen Schrecken eingejagt»
Ein Fischer aus Alcúdia schilderte der Zeitung «Diario de Mallorca» das Erlebnis: «Der Wasserspiegel ist auf einen Schlag einen Meter gesunken und überflutete dann die Uferpromenade», so Martí Fuster. Er versicherte: «Ich habe noch nie eine solche Rissaga in der Bucht von Alcúdia gesehen.» Der Chef eines Strandclubs fügte hinzu: «Neben den physischen Schäden hat es uns einfach einen Schrecken eingejagt.»
Der staatliche Meteodienst der Balearen bestätigte die Aussage des Fischers. Die Messinstrumente hätten gezeigt, dass der Meeresspiegel in einigen Küstenorten gar bis zu 1,5 Meter geschwankt habe. Der Meeresüberwachungsdienst SOCIB spricht indes von einer Schwankung von bis zu 1,15 Metern. Speziell eindrücklich sind hierzu Zeitrafferaufnahmen aus dem Hafen von Ciutadella.
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Die starken Strömungen haben gemäss lokalen Medien in den Häfen auch mehrere Boote in Mitleidenschaft gezogen. Im Hafen von Alcúdia seien «einige» Boote beschädigt worden, schreibt «Diario de Mallorca». In Colònia de Sant Jordi ist gar ein Boot auf Grund gelaufen. Auch in Port d'Andratx hatten Bootsleute ihre Schwierigkeiten, im Hafen festgemachte Boote zu sichern, berichtete die deutsche «Mallorca Zeitung».
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Forscher der Balearischen Universität haben die Entstehung von Meteotsunamis bei Ciutadella nach einer verheerenden Rissaga von vier bis fünf Metern im Jahr 2006 beschrieben (PDF): In jeder Bucht und jedem Hafen oszilliere der Wasserspiegel mit einer gewissen Resonanzschwingung. Normalerweise steige und sinke das Wasser in diesem Takt nur wenige Zentimeter – in der Bucht von Ciutadella passiere das alle 10,5 Minuten.
Doch wenn «externe Erreger» in einem ähnlichen Takt das Meer heben und senken, verstärken sie so mit jedem Mal die Schwankung des Meeresspiegels. Die Resonanz dieser zwei Effekte könne sich so letztlich zu einer Rissaga hochschaukeln.
Es werde angenommen, dass diese «externen Erreger» atmosphärische Schwerewellen und/oder Luftdrucksprünge seien, schreiben die Forscher. Im Jahr 2006 haben wohl die «eindrucksvollen» Druckveränderungen unter einer Böenlinie die normale Schwankung des Wasserspiegels von einigen Zentimetern auf über fünf Meter verstärkt.
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