Samstagsgespräch mit Spitzensportlerin«Mentale Arbeit muss man professionell angehen»
Die deutsche Tennisspielerin Laura Siegemund hat einen Abschluss in Psychologie und hat ein Buch über mentale Stärke geschrieben. Ein Gespräch über Training im Kopf, Defizite in der Jugendausbildung und den Menschen im Leistungssport.

Frau Siegemund, Sie beschäftigen sich so tiefgründig wie wenige Aktive mit den psychologischen Aspekten Ihres Berufs. Was fasziniert Sie an dieser Materie?
Tennis ist zu einem grossen Teil ein Kopf-Sport. Natürlich müssen Physis, Technik, Taktik – all das, was zum Profitennis dazugehört – auf einem extrem hohen Niveau ausgebildet sein, sonst hilft einem auch die grösste mentale Stärke nichts. Interessant wird die Psychologie im Tennis vor allem deshalb, weil das spielerische und körperliche Niveau heutzutage bei so vielen Profis derart hoch ausgebildet ist, dass bei den letzten paar Prozent, die über Sieg oder Niederlage entscheiden, eben der Kopf so entscheidend wird.