«Menschen sind dicht gedrängt in Wandschränken»
Hurrikan Maria, der stärkste Sturm seit 1928, hat Puerto Rico als zerstörte Insel hinterlassen. Augenzeugen schildern Dramatisches.
Dreieinhalb Millionen Einwohner in Puerto Rico sind ohne Strom. Das ganze Ausmass der Zerstörung durch Hurrikan Maria ist deshalb noch unklar. Für den Direktor der Notfallbehörde steht aber schon jetzt fest: «Puerto Rico wird, wenn wir das überstanden haben, definitiv eine zerstörte Insel sein», so Abner Gómez. «Die Informationen, die wir bisher erhalten haben, machen keinen Mut.»
Entsetzt klingt auch Felix Delgado, Bürgermeister von Catano: «Es wird Monate über Monate über Monate über Monate dauern, bis wir uns davon erholt haben», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur AP. US-Präsident Donald Trump spricht von einem «Monster-Hurrikan».
Menschen zusammengedrängt in Treppenhäusern
Die Stadt sei überflutet, schilderte eine Augenzeugin in Puerto Ricos Hauptstadt San Juan. Wie eine Bombe habe es getönt, als der Wind die Bäume um ihr Haus zum Umfallen gebracht habe, so Rosanna Cerezo gemäss «NBC News». Entlang des Strandes seien Zementkonstruktionen aus ihren Fundamenten gerissen worden. «Hausdächer sind eingestürzt, Fensterscheiben zerbrochen. Die Menschen befinden sich dicht gedrängt in Treppenhäusern, Wandschränken und Badezimmern.»
Ein Restaurantbesitzer, der in einem Hotel Zuflucht fand, spricht im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP von einem «Desaster». «Wir haben diesen Monat noch kein Geld eingenommen.»
Maria ist der stärkste Sturm in Puerto Rico seit 1928. Er hat die Insel mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern und der Hurrikan-Stufe 4 erreicht. Anschliessend wurde er auf Stufe 2 zurückgestuft, hat aber inzwischen erwartungsgemäss wieder an Kraft zugenommen. Zurzeit hat er Kategorie 3.
16 Todesfälle auf Karibikinseln
Zuvor hatte der Hurrikan schon schwere Verwüstungen auf den Karibikinseln Dominica und Guadeloupe hinterlassen. Die Behörden haben dem Fernsehsender CNN mittlerweile 16 Todesfälle bestätigt.
Als Nächstes trifft Maria auf die Dominikanische Republik. Dort sind die Menschen in Notunterkünfte geflüchtet, ihre Häuser bieten keinen Schutz. «In unserer Gemeinde haben wir keinen Zuflucht, keinen sicheren Schutz. Aber nichts ist zu schwer für Gott, nichts ist unmöglich. Deshalb sind wir hier», sagte eine Frau in einer Notunterkunft gemäss «N24». Die Behörden brachten rund 4000 Touristen von einem Ferienort ganz im Osten in die Hauptstadt Santo Domingo. Ungefähr 100 Flüge wurden gestrichen, der Schulunterricht fiel aus.
Noch unklar ist, ob der Hurrikan am Wochenende das US-Festland erreicht. Vorgänger Irma hatte in Florida bereits grosse Schäden angerichtet.
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