Men first im All England Club
Am hektischsten Tag im Tennis stehen die Schweizer im Fokus: Federer (gegen Mannarino) und Bencic (gegen Kerber) eröffnen um 14 Uhr (bei uns im Liveticker) die beiden grössten Courts.

So ruhig es im All England Club am spielfreien Middle Sunday war, so hektisch ging es gestern bei den Trainingscourts im Aorangi-Park zu und her. Die Junioren sind eingetroffen, und als Roger Federer um die Mittagszeit trainierte, scharten sich rund 200 Schaulustige um den Court, um dem Maestro zuzuschauen. Und natürlich war nach der Einheit Selfie-Time, posierte Federer geduldig für Fotos.
Auf dem Court wirkte er maximal entspannt, eine idealere erste Woche hätte er sich nicht wünschen können. Er konnte Energie tanken, körperlich ist auch alles gut. Doch so richtig getestet wurde er noch nicht. Inzwischen hat er in Wimbledon 29 Sätze nacheinander gewonnen – seine Bestmarke steht bei 34, aufgestellt von der dritten Runde 2005 (gegen Kiefer) bis zum Final 2006 (gegen Nadal).
Mannarino liebt den Rasen
Sein Achtelfinalgegner Adrian Mannarino (ATP 26) fühlt sich auf Rasen besonders wohl, dessen Spiel eignet sich mit den flachen Schlägen auch dafür. Und als Linkshänder stellt er Federer vor eine etwas andere Herausforderung. Doch der Franzose hat nicht die Möglichkeiten, um den achtfachen Sieger in Bedrängnis zu bringen.
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Federers Sieg gegen Jan-Lennard Struff :
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So richtig gefordert werden dürfte dieser wohl erst im Viertelfinal, wo er auf US-Open-Finalist Kevin Anderson (8) treffen könnte, der wegen seines krachenden Aufschlags gegen Gaël Monfils (44) im Vorteil scheint. Sind die Favoritenrollen in den Achtelfinals noch klar verteilt, kündigen sich spannende Affichen an für die Viertelfinals vom Mittwoch: Federer - Anderson, Isner - Raonic, Djokovic - Nishikori und Nadal - Del Potro.
Was bei diesen Namen auffällt: Auch Wimbledon dürfte nicht das Turnier der Jungen werden - mit dem 19-jährigen Griechen Stefano Tsitsipas (35) sieht man im Achtelfinal immerhin ein neues Gesicht. Der Australier Nick Kyrgios, der in Stuttgart und Halle noch exzellent gespielt hatte, bot am Samstag spät gegen Kei Nishikori wieder einmal einen Auftritt, über den man nur den Kopf schütteln konnte. Phasenweise schien es, als interessiere ihn das Geschehen auf dem Court gar nicht gross.
Das konnte man Alexander Zverev, der in fünf Sätzen am erstaunlichen Qualifikanten Ernests Gulbis scheiterte, nicht vorwerfen. Der Deutsche war von einem Magen-Darm-Infekt gezeichnet, ab Mitte des vierten Satzes habe er sich gefühlt, als ob jemand den Stecker gezogen habe, sagte er. Von vielen als zukünftiger Major-Champion gehandelt, muss er sich weiter gedulden.
Nadal: Lieber nicht Federer!
Einen exzellenten Eindruck hinterliess bisher Rafael Nadal, der wie Federer und Del Potro noch ohne Satzverlust geblieben ist. Der Spanier geniesst auch seinen Alltag in Wimbledon, verbreitete ein Video von sich, wie er mit dem Velo mit Körbchen am Lenker eine Ausfahrt machte. Viele träumen hier schon von der Reprise des Finals von 2008. Nicht aber Nadal, der nicht gegen Federer spielen möchte: «Wenn ich im Final wäre, würde ich mir einen einfacheren Gegner wünschen», sagte er. «Ich bin doch nicht blöd.»
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Zehn denkwürdige Finals in Bildern:
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Die Tradition Wimbledons will es, dass am zweiten Montag alle Achtelfinals stattfinden. Es ist der hektischste Tag im Tennis. Die Kritik, die Frauen würden benachteiligt, was die Präsenz auf den grossen Courts angehe, liess die Verantwortlichen kalt: Auf dem Centre Court und Court 1 finden vier Männer- und nur zwei Frauenmatchs statt. Federer, Serena Williams und Nadal treten auf dem Centre Court auf, Belinda Bencic spielt zeitgleich mit Federer auf Court 1 gegen Angelique Kerber. Sie hat sich zurückgearbeitet auf die grosse Bühne.
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