Gymi-Provisorium kann definitiv gebaut werden
Die Uetiker Baukommission hat die definitive Baubewilligung für das Kantonsschul-Provisorium auf der Riedstegwiese erteilt. Somit steht der Eröffnung im Sommer 2018 nichts mehr im Weg.

Es ist geschafft: Am Montag, 14. August, hat sich die Baukommission der Gemeinde Uetikon am See mit dem Schulhausprovisorium für die Kantonsschule befasst und die definitive Baubewilligung erteilt. Das teilte die Gemeinde auf ihrer Website am Mittwoch mit. Den Uetiker Gemeindepräsidenten Urs Mettler (parteilos) freut das: «Damit ist ein weiterer Meilenstein für den Gymistandort Uetikon geschafft, der Kanton kann die Bagger auffahren», sagt er spürbar erfreut.
Die Bauarbeiten für die Pavillonanlage auf der Riedstegwiese mitten in Uetikon beginnen im November dieses Jahres. Einspracheberechtigt ist jetzt niemand mehr; es gilt nur noch, gewisse kantonale Auflagen zu erfüllen. Der Entscheid der Baukommission sei keineswegs eine Formalität gewesen, sagt Mettler: «Wir haben uns intensiv damit befasst und auch noch gewisse Anpassungen vorgenommen.» Nach wie vor sei die Gemeinde aber äusserst positiv gegenüber dem Kantonsschul-Projekt eingestellt.
500 Schüler ab 2020
Wo einst das Gymi-Provisorium entstehen soll, befindet sich jetzt noch ein Acker. Dies wird sich aber bald ändern. Die Holzmodule für den Pavillon sind bereits in Produktion und werden, nachdem das Areal erschlossen ist, ab März 2018 in zwei Etappen von je drei Wochen aufgestellt.
Doch das Projekt nimmt nicht nur in baulicher Hinsicht an Fahrt auf: Wie auf der bereits existierenden Website der Kantonsschule Uetikon (www.kuezh.ch) zu lesen ist, kann man sich zwischen dem 15. November und dem 10. Februar zur Aufnahmeprüfung anmelden. Wer diese besteht, wird ab Sommer 2018 zu den ersten rund 100 Uetiker Gymischülern gehören. Ab 2020 sollen es dann rund 500 Schüler sein, denen im Pavillon 30 Schulräume zur Verfügung stehen werden — inklusive Mehrzweckraum, Mediothek und Lehrerzimmer.
Beschwerde noch hängig
Dass dann der Schulalltag auch reibungslos abläuft, darum bemüht sich vor allem Projektleiter Urs Bamert. Gemeinsam mit Adjunktin Karin Tognella bildet er das Projektteam «Pädagogischer Schulaufbau» und sorgt für die notwendige Infrastruktur und rekrutiert das zukünftige Personal. 15 Lehrpersonen sind bereits im Boot. Sie stellen sich auf der Website der Kantonsschule vor. In zwei Wochen tritt der Lehrerkonvent zum ersten Mal zusammen. In den kommenden Monaten beginnt für die Lehrerschaft die Unterrichtsvorbereitung. Begleitet wird der Aufbau der Kantonsschule von der Gründungsschulkommission, einem von der Bildungsdirektion gewählten siebenköpfigen Gremium. Mit dabei sind unter anderem auch Jörg Walser, Rektor der Schule Meilen und Christian Schucan (FDP), Liegenschaftenvorsteher in Uetikon.
Einziger Wehrmutstropfen bei dem ganzen Projekt: Eine Beschwerde des Küsnachter Kantonsrats Hans-Peter Amrein (SVP) ist noch beim Bundesgericht hängig. Er hatte Anfang Jahr bemängelt, dass der Regierungsrat den Kredit für das Provisorium über 18,2 Millionen ohne die Zustimmung des Kantonsrats bewilligt hatte. Im März verweigerte das Bundesgericht der Beschwerde die aufschiebende Wirkung und die Planung konnte wieder aufgenommen werden. Trotzdem steht der definitive Entscheid noch aus. Sollte die Beschwerde gutgeheissen werden, müsste der Kantonsrat nachträglich den Kredit bewilligen.
Mettler kandidiert erneut
Für die Gemeinde Uetikon stellt die geplante Kantonsschule eine grosse Herausforderung dar. Das scheint den Gemeindepräsidenten Urs Mettler aber nur zu beflügeln. Am Freitag hat er bekannt gegeben, dass er im Rahmen der Gesamterneuerungswahlen im April 2018 für eine dritte Amtsperiode als Gemeindepräsident kandidieren wird. «Das Projekt Kantonsschule hat bei dieser Entscheidung sicher auch eine Rolle gespielt», sagt er gegenüber der «ZSZ». Er freue sich im Falle einer Wiederwahl darauf, weiterhin im Dorf zu politisieren. Seine nächste Legislatur will er unter das Motto «gestalten statt verwalten» stellen. «Die grösste Herausforderung wird es sein, einen mehrheitsfähigen Gestaltungsplan für das neue Gemeindeland am See zu erstellen», sagt er.
Dort, auf dem Areal der Chemiefabrik, soll bis 2028 in Zusammenarbeit mit dem Kanton Zürich die definitive Kantonsschule Uetikon in Betrieb genommen werden.
Erstellt: 25.08.2017, 16:47 Uhr
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