Als Zollikon ein Hort von bibeltreuen Täufern war
Vor bald 500 Jahren waren sie in Zollikon zuhause: Die Täufer, auch Wiedertäufer genannt. Ihnen gingen die Reformen von Huldrych Zwingli zu wenig weit. Die Konfrontation mit der Obrigkeit setzte ihrer Ausbreitung ein Ende, zumindest in Zollikon.

Friedlich, gut betucht und bürgerlich: Ein Spaziergang durch Zollikon hinterlässt einen Eindruck, der so nicht zu den Begebenheiten im frühen 16. Jahrhundert passen will. Damals nämlich war das Dorf ein Hort der Täuferbewegung, die sich im Zuge der Reformation gebildet hatte.
An der Gstadstrasse 23/25 erinnert heute eine in Stein gemeisselte Inschrift an die radikalen Bibelausleger: «Der Gedanke des Freikirchentums wurde in Zollikon durch die Täuferbewegung erstmals verwirklicht – in diesem Haus fand am 25. Januar 1525 eine der frühesten Versammlungen statt», heisst es dort.