1,1 Millionen weniger, 11 Quadratmeter mehr
Die Jahresrechnung war der Stäfner Gemeindeversammlung keine Diskussion wert. Dies, obwohl sie mit einem Minus statt mit einem Plus abschliesst.

Schwamm drüber lautete am Montagabend in Stäfa die Devise. Die Gemeindeversammlung winkte die Jahresrechnung durch. Das erstaunt, denn statt eines budgetierten Gewinns von 1,6 Millionen Franken schliesst sie mit einem Verlust von 1,1 Millionen. Finanzvorstand Simon Hämmerli (FDP) rechtfertigte das Ergebnis mit den unerwartet tiefen Steuererträgen. Statt 60 Millionen waren es nur 57,6 Millionen. Die Kosten hingegen hatte die Gemeinde im Griff, was auch RPK-Präsident Michael Meyer (FDP) in seiner Empfehlung zur Annahme der Jahresrechnung lobte.
Mehr Sorgen bereitet beiden der gesunkene Cashflow. In nur zwei Jahren halbierte sich das für Investitionen zur Verfügung stehende Bargeld auf unter 7 Millionen. «Unser Minimalstandard soll wieder ein Cashflow von circa 15 Millionen sein, um den finanzpolitischen Spielraum zu erhöhen», sagte Hämmerli. Ohne Diskussion genehmigten die 126 Stimmberechtigten die Jahresrechnung einstimmig.
«Willkürliche Planung»
Hochbauvorstand Andreas Utz (GLP) beantragte die Umzonung von 11 Quadratmetern Land im Bauertacker. «Auch uns ist bewusst, dass es hier um wenig geht», sagte er. Im nordwestlichen Gebiet von Stäfa soll im Zuge eines Quartierplans eine Bauzone erschlossen werden. Doch die Bauertackerstrasse ist zu schmal. Also muss sie entweder zweispurig ausgebaut oder zumindest mit einer Ausweichstelle versehen werden, wo sich ein Auto und ein Lastwagen begegnen können. Dagegen wehrte sich ein Votant. Wegen «Unwahrheiten» und Begünstigung eines Grundeigentümers durch Schutz dessen Baulandes warf er dem Gemeinderat eine «willkürliche und undurchsichtige Planung» vor. Hochbauvorstand Utz konterte: «Partikularinteressen kommen nur zum Zug, wenn sie die beste Lösung bieten und mehrheitsfähig sind», sagte er.
Die Versammlung bewilligte die Umzonung mit 70 gegen 24 Stimmen. Nach nur 45 Minuten schloss Gemeindepräsident Christian Haltner (FDP) die Versammlung – mit einer deutlichen Antwort in Richtung des Votanten: «Der Gemeinderat handelt nicht willkürlich.»
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