Mehrheit der abgewiesenen Asylsuchenden geht freiwillig
Jürg Eberle, Leiter des kantonalen Migrationsamts, berichtete im Gallus-Saal über Herausforderungen im praktischen Umgang mit Asylsuchenden.

«Wenn alle Personen in der Schweiz sprachlich, schulisch, arbeitstechnisch, gesundheitlich und gesellschaftlich integriert sind, haben wir alle Herausforderungen gelöst», fasste Jürg Eberle am Mittwochabend seine Ausführungen zusammen. Der Leiter des Migrationsamts des Kantons St. Gallen sprach auf Einladung des Vereins Kultur Amden über seine berufliche Tätigkeit. «Doch wie kommen wir dahin», stellte er die zentrale Frage. Dass der Begriff der Migration bei vielen Bürgern einen negativen Beigeschmack hat, erlebt Eberle immer wieder. Dies müsse angegangen werden, ist er überzeugt. Seit im Mai letzten Jahres bekannt wurde, dass in Amden ein Asylzentrum geplant sei, nimmt sich der Verein Kultur mit einer Veranstaltungsreihe des Themas an. Rund 40 Interessierte lauschten im Gallus-Saal der Faktenpräsentation. Auch wenn die Einwanderung in die Schweiz seit 2013 rückläufig ist, wird die Migration als wichtiges Problem wahrgenommen. Eberle verwies auf eine Erhebung, welche diese These untermauert. Wurde früher die Gesundheit als bedeutsamste Aufgabe definiert, ist es nun die Migration und die sogenannte Ausländerfrage. Eberle zeigte in Amden, dass die ständige ausländische Wohnbevölkerung mit Aufenthaltsrecht in der Schweiz rund zwei Millionen Menschen zählt. Die meisten kommen aus Italien, Deutschland und Portugal.