Mediation im Konflikt bei Tamedia Romandie
Die Angestellten wollen ihren Streik beenden. Dieser hatte einen Einfluss auf den Seitenumfang der Zeitungen.

Die Angestellten von Tamedia in der Westschweiz suspendieren nach zweieinhalb Tagen ihren Streik. Arbeitnehmervertreter und Unternehmensspitze haben sich auf eine Mediation geeinigt. Das Schlichtungsverfahren wird vom Kanton Waadt geführt.
Die Generalversammlung der Redaktorinnen und Redaktoren nahm die Mediation einstimmig an, wie die Gewerkschaft Syndicom und der Berufsverband Impressum am Donnerstag mitteilten. Um Mitternacht lasse man den Streik ruhen. Die Mitarbeitenden würden am Freitag um 8 Uhr wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren.
Beide Konfliktparteien hätten die ihnen genannten Bedingungen für das Schlichtungsverfahren akzeptiert, schreibt der Kanton Waadt in einem Communiqué. Dazu gehören auf Arbeitnehmerseite ein Streikverbot während der Dauer des Verfahrens. Der Arbeitgeber darf seinerseits keine neuen Kündigungen aussprechen, die bisher erfolgten Kündigungen muss er suspendieren.
Titel erscheinen mit weniger Seiten
Die Westschweizer Tamedia-Titel – ausser «20 minutes» – sind am Donnerstag in verkürzter Fassung erschienen. Dies nachdem die Redaktion von «24 heures», «Tribune de Genève», «Le Matin» und «Le Matin Dimanche» am Mittwoch ihren Streik fortgeführt hatten.
Zum zweiten Mal in Folge bat das Zürcher Verlagshaus, zu dem auch Redaktion Tamedia gehört, die Leserinnen und Leser auf der Frontseite von «24 heures» und «Tribune de Genève» um Entschuldigung für die dünnere Ausgabe. Gedruckt worden waren gerade noch 16 Seiten, darunter zwei Seiten über die jeweiligen Regionen Genf oder Waadt, eine Seite Schweiz/Welt und eine Seite Sport.
Auch im überregionalen Boulevard-Blatt «Le Matin» erschien auf Seite 6 ein Hinweis auf die verkürzte Version. Wegen des Streiks eines Grossteils der Redaktion habe nur ein sehr kleines Team an dieser Ausgabe gearbeitet. Der «Matin» fiel mit 32 Seiten fast ein Viertel kürzer aus als üblich.
SDA/nag
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