Maskierte Männer entwenden Lieferwagen in Nordirland
Zwei Tage nach dem Autobombenanschlag in Derry muss die Polizei erneut Sicherheitswarnungen herausgeben. Ein Fahrzeug wurde kontrolliert gesprengt.
Zwei Tage nach einem Autobombenanschlag im nordirischen Derry hat die Polizei am Montag erneut eine Sicherheitswarnung herausgegeben. Die Warnung gelte für einen Strassenabschnitt «in Derry/Londonderry nach einem Bericht, wonach drei maskierte Männer einen Lieferwagen entführten und ein Objekt in den hinteren Bereich des Fahrzeugs warfen, bevor sie dieses stehenliessen», schrieb die Polizei am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Später folgte wegen eines Berichts über ein weiteres entwendetes Fahrzeug eine zweite Sicherheitswarnung.
Dem zweiten Bericht zufolge eigneten sich vier maskierte Männer einen weiteren Lieferwagen an. Einer der Männer sei bewaffnet gewesen, hiess es.
Die Journalistin Leona O'Neill vom «Belfast Telegraph» berichtete am frühen Nachmittag im Kurzbotschaftendienst Twitter, die Polizei habe den ersten entwendeten Wagen kontrolliert gesprengt. Sie veröffentlichte ein Video, welches einen Entschärfungsroboter zeigte, der einen Strassenzug nahe des zurückgelassenen Fahrzeuges entlangrollte.
«Wir gehen von erheblichen Störungen für die örtliche Gemeinde aus, während wir daran arbeiten, das Gebiet zu sichern», teilte die Polizei weiter mit.
Weitere Festnahme nach Bombenanschlag
Unterdessen wurde ein fünfter Verdächtiger nach dem Autobombenanschlag vom Samstag in Derry festgenommen. Nach Polizeiangaben handelt es sich um einen 50-Jährigen. Er sei unter Terrorismusverdacht festgenommen worden. Am Sonntag waren bereits vier Männer im Alter zwischen 21 und 42 Jahren festgenommen worden. Sie wurden am Montag verhört.
Am Samstagabend hatte sich vor einem Gerichtsgebäude im Zentrum der zweitgrössten Stadt Nordirlands eine Explosion ereignet. Verletzt wurde niemand. Mit dem Anschlag wächst die Sorge, dass die Turbulenzen rund um den geplanten EU-Austritt Grossbritanniens militanten Gruppen in Nordirland in die Hände spielen könnten.
In Nordirland hatten sich jahrzehntelang irisch-katholische Nationalisten und protestantische Loyalisten bekämpft. 3500 Menschen starben in dem Konflikt. Im Falle eines harten Brexits droht die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen der britischen Provinz Nordirland und dem EU-Mitglied Irland.
AFP/sep
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch