Mann zu Tode geprügelt: Polizei nimmt neuen Verdächtigen fest
Ein 41-Jähriger wurde in der Nacht in Basel von mehreren Männern angegriffen. Die Polizei hat drei bisher verdächtigte Personen wieder freigelassen.

Ein 41-jähriger Portugiese ist in der Nacht auf Samstag nach einer Prügelattacke gestorben. Er war am Basler Rheinufer nahe der Mittleren Brücke von mehreren Männern angegriffen worden. Die Polizei nahm drei verdächtige Portugiesen im Alter von 18, 24 und 36 Jahren fest. «Ob die Tat kulturelle Hintergründe hat, klären wir derzeit ab. Zuerst werden wir nun die Festgenommenen einvernehmen», sagt René Gsell von der Basler Staatsanwaltschaft zu «20 Minuten».
In der Zwischenzeit vermeldet die Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung, dass die drei Personen wieder freigelassen wurden. Erste Ermittlungen ergaben, dass sie nicht an der Tat beteiligt waren. Zwischenzeitlich konnte ein Tatverdächtiger festgenommen werden. Um die Ermittlungen nicht zu gefährden, sei es zum aktuellen Zeitpunkt zudem nicht möglich, weitere Informationen zu geben. Die Todesursache sei noch nicht geklärt.
Der angegriffene Mann hatte sich gegen 00.45 Uhr zu einer Gruppe auf der Treppe an der Rheinberme auf Höhe des Museum Kleines Klingental gesetzt, teilte die Staatsanwaltschaft am frühen Samstag mit. Dabei sei er unvermittelt angegriffen worden: Mehrere Unbekannte hätten auf das Opfer eingeschlagen. Danach flüchteten sie.
Der 41-Jährige wurde mit Kopfverletzungen auf der breiten Treppe zum Rhein liegend aufgefunden; da war er noch ansprechbar. Er starb nur Stunden später im Spital. Die genaue Todesursache ist laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft noch unklar; die Obduktion steht noch aus. Am Tatort sei keine Waffe gefunden worden.
Viele Menschen wegen Basel Tattoo unterwegs
Jener Kleinbasler Uferbereich ein paar Schritte unterhalb der Mittleren Brücke in Richtung Kaserne ist an warmen Sommerabenden sehr belebt. Entsprechend setzen die Behörden bei ihren Ermittlungen auf Zeugenaussagen.
Zeugen haben auch die Polizei alarmiert. Denn: Die Rheinpolizei, die zwar direkt neben dem Tatort liegt, war zu dieser Zeit nicht besetzt.
Zwei Angestellte vom Parterre am Rhy, das in unmittelbarer Nähe des Tatorts liegt, sind bestürzt über den Vorfall. «Ich stand um 00.40 Uhr noch vor dem Restaurant und da war das Rheinufer voller Leute», sagt er. «Wie konnte sowas passieren, ohne dass jemand dazwischengeht?»
Da das Basel Tattoo in der Kaserne, die ebenfalls im Kleinbasel liegt, gegen 24 Uhr endete, waren viele Menschen zu dieser Zeit auf dem Nachhauseweg. Dafür wählten nicht wenige offenbar den Weg am Rhein entlang. Auch sonst sind die Steintreppen am Rheinufer ein beliebter Treffpunkt junger Leute, die hier bis spät in die Nacht zusammensitzen.
Sonderkommission ermittelt
Schon kurz nach der Tat nahm die Polizei drei Männer im Alter von 18, 24 und 36 Jahren fest – ebenfalls Portugiesen. Diese werden verdächtigt, sich an der Auseinandersetzung beteiligt zu haben. Ob sich das in Basel wohnhafte Opfer und die Tatverdächtigen gekannt hatten, ist noch offen.
Tötungsdelikte sind im Stadtkanton am Rheinknie nicht zahlreich: Für das vergangene Jahr listete die im März publizierte Kriminalitätsstatistik drei Tötungen auf; 2016 hatte es keine gegeben.
Der genaue Tathergang und der Grund für den Streit sind nach Angaben der Behörde unklar. Die Polizei setzte eine Sonderkommission ein. Die Staatsanwaltschaft sucht weitere Zeugen.
Zeugenaufruf: Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft Basel-Stadt, Tel. 061 267 71 11, oder mit der nächsten Polizeiwache in Verbindung zu setzen.
SDA/mch/sep
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