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Maduro warnt USA vor «Vietnam in Lateinamerika»

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Im Machtkampf in Venezuela schwört der umstrittene Präsident die Streitkräfte auf die Verteidigung des Landes ein. Die Opposition will das mächtige Militär auf ihre Seite ziehen. Der selbst ernannte Interimspräsident Guaidó verspricht den Soldaten Amnestie.

Kampflos will der venezolanische Staatschef Nicolás Maduro den Präsidentenpalast Miraflores nicht räumen. «Sollten die USA vorhaben, bei uns zu intervenieren, werden sie ein schlimmeres Vietnam erleben, als sie es sich hätten vorstellen können», warnte Maduro am Mittwoch in einer Videobotschaft. Er spielte damit auf den Vietnamkrieg an, wo die USA in einem jahrelangen Krieg schwere Verluste hinnehmen und sich schliesslich zurückziehen mussten. «Lassen wir kein Vietnam in Lateinamerika zu», sagte Maduro.

Zuletzt hatte der Nationale Sicherheitsberater John Bolton die Spekulationen über einen US-Militäreinsatz in Venezuela wieder angeheizt, als er einen Notizblock mit dem Vermerk «5000 Soldaten nach Kolumbien» geradezu in die Kameras hielt. Daraufhin wurde gemutmasst, Washington könnte Truppen nach Kolumbien verlegen, um eine Intervention in Venezuela vorzubereiten. Aus dem Weissen Haus hiess es nur lapidar: «Wie der Präsident gesagt hat: Alle Optionen sind auf dem Tisch.»

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«5000 Soldaten nach Kolumbien» – Boltons Notiz sorgt für Aufsehen

US-Soldaten in Venezuelas Nachbarstaat? Der Notizblock des Sicherheitsberaters löst Spekulationen aus.

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Sehr viel konkreter ist der Gegenwind, der Maduro im eigenen Land entgegen bläst. Am Mittwoch gingen erneut Demonstranten gegen die Regierung auf die Strasse. Sie schwenkten venezolanische Flaggen und zeigten Transparente mit der Aufschrift «Freiheit» und «Respektiert die Menschenrechte». «Wir wollen in einem freien Land leben», sagte eine Demonstrantin in Caracas. «Das Volk ist aufgewacht. Wir wollen einen Wechsel.»

Parlamentschef Guaidó hatte sich vor einer Woche zum Übergangsstaatschef erklärt. Die Wiederwahl Maduros im vergangenen Jahr entsprach nicht den demokratischen Standards. Guaidó will Maduro aus dem Amt drängen und Neuwahlen ausrufen. Die USA und zahlreiche lateinamerikanische Länder erkannten den 35-Jährigen bereits als legitimen Interimspräsidenten an.

«Venezuela ist eine Diktatur», sagte der selbst ernannte Interimspräsident Juan Guaidó am Mittwoch bei einem Protestmarsch in der Zentraluniversität in Caracas. «Wir wollen ein Ende der unberechtigten Machtübernahme und Neuwahlen.» Er rief das Militär dazu auf, die Seiten zu wechseln und die dringend benötigten humanitären Hilfsleistungen ins Land zu lassen.

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Auch Maduros Anhänger gingen auf die Strassen, um die Regierung zu unterstützen.
Gegen ihn soll eine Ausreisesperre verhängt werden: Juan Guaidó soll Venezuela nicht mehr verlassen dürfen.
Präsident Nicolás Maduro hat sich nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti vom Mittwoch für Neuwahlen ausgesprochen.

Bislang halten die Generäle noch zu Maduro, doch unter den einfachen Soldaten soll es bereits brodeln. Das von der Opposition kontrollierte, aber entmachtete Parlament hatte zuletzt ein Amnestiegesetz gebilligt, das Militärs Straffreiheit zusichert, wenn sie sich an der Wiederherstellung der demokratischen Ordnung beteiligen.

Maduro auf Truppenbesuch

Angesichts der Abwerbeversuche und des wachsenden Drucks aus Washington schwor Maduro die Soldaten auf die Verteidigung des Landes ein. «Ich rufe die Streitkräfte zu einer grossen militärischen Erneuerung auf, um zu garantieren, dass der nordamerikanische Imperialismus niemals einen Fuss auf unser Territorium setzt», sagte der Staatschef am Mittwoch bei einem Truppenbesuch. «Wir sollten die Chance, die uns die imperialistische Aggression der Regierung von Donald Trump gibt, dazu nutzen, ein höheres Bewusstsein und eine klarere militärische Führung zu entwickeln.»

US-Präsident Trump stärkte Guaidó am Mittwoch in einem Telefonat den Rücken. Er habe ihm dabei zur «historischen» Übernahme der Präsidentschaft gratuliert und die Unterstützung der USA untermauert, teilte das Weisse Haus mit. Während die Vereinigten Staaten Guaidó sofort als legitimen Interimspräsidenten anerkannt hatten, stellten mehrere europäische Staaten Maduro ein Ultimatum: Ruft er bis zum Wochenende keine freien und fairen Wahlen aus, wollen unter anderen auch Deutschland, Frankreich, Spanien und Grossbritannien Guaidó anerkennen.

SDA/oli