Lindt & Sprüngli überwindet Formtief
Lindt & Sprüngli ist im ersten Halbjahr sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn kräftig gewachsen. Auch in Nordamerika, wo das Unternehmen zuletzt mit Problemen kämpfte, schaffte der Schokoladehersteller die Trendumkehr.

Für die Wertpapiere des Schokoladeherstellers Lindt & Sprüngli aus Kilchberg geht es derzeit hoch hinaus. Vor knapp zwei Wochen notierten die Namenaktie und der Partizipationsschein auf einem Allzeithoch. Die am Dienstag präsentierten Zahlen für das erste Halbjahr 2018 mit einem soliden Geschäftsgang in den USA untermauern den positiven Eindruck an den Finanzmärkten.
Im Vorjahr hatten schrumpfende Erlöse der US-Tochter Russell Stover die Gruppe ausgebremst. Zwar verbleibt das Problemkind von Lindt & Sprüngli im Minus, allerdings nur noch geringfügig, und das Geschäft konnte in den ersten sechs Monaten stabilisiert werden. Zugpferde im US-Markt waren die Kernmarken Lindor und Excellence.
Marktanteile gewonnen
Insgesamt hat Lindt & Sprüngli in der ersten Jahreshälfte 7,7 Prozent mehr Lindorkugeln, Schokoladentafeln und Pralinés verkauft, was einem Umsatz von 1,67 Milliarden Franken entspricht. Ohne Übernahmen und günstige Wechselkurseffekte betrug der organische Zuwachs 5,1 Prozent. Damit ist Lindt & Sprüngli auf bestem Weg, das erwartete organische Umsatzwachstumsziel von plus 5 Prozent für das Gesamtjahr zu erreichen. Der Reingewinn verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 12,7 Prozent auf 86,0 Millionen. Damit liegt Lindt & Sprüngli leicht über den Analystenerwartungen, die im Schnitt mit einem Umsatz von 1,654 Milliarden Franken und einem Gewinn von 84,3 Millionen gerechnet hatten.
Besonders hervor hob Lindt & Sprüngli gestern die Marktanteilsgewinne in den grossen Schokolademärkten in Europa, «was in Anbetracht der weitgehend gesättigten Märkte für Schokolade und einer äusserst anspruchsvollen Handelslandschaft ein sehr erfreuliches Ergebnis darstellt». Im Heimmarkt Schweiz stagnierte der Umsatz.
Wachstumstreiber im ersten Semester waren das «hervorragende» Saisongeschäft mit der limitierten Goldhasen-Edition an Ostern, die Lancierung neuer Produkte sowie die umsatzstarken eigenen Geschäfte und Cafés. Der Personalbestand bei Lindt & Sprüngli stieg im ersten Halbjahr von 12'784 auf 13'168 Mitarbeitende. Aktuell arbeiten 1200 Personen für Lindt & Sprüngli in der Schweiz, davon rund 1000 am Standort Kilchberg. Erneut ein starkes Wachstum verzeichnete in den ersten sechs Monaten der Retailbereich mit den eigenen Boutiquen und Cafés. Insgesamt sind für das laufende Jahr weltweit rund 40 bis 50 Shoperöffnungen und -umbauten geplant.
Nach Angaben einer Mediensprecherin von Lindt & Sprüngli konzentrieren sich die Aktivitäten auf den Ausbau der Boutiquen an Topadressen in Deutschland und mehrere neue Shops – vorwiegend in Einkaufszentren – in Japan und Brasilien. Anfang August öffnet in Basel der zehnte Lindt-Shop in der Schweiz seine Türen.
50 neue Stellen in Kilchberg
Auf Kurs ist Lindt & Sprüngli auch mit seinem 100-Millionen-Prestige-Neubau für ein Schokolademuseum am Hauptsitz in Kilchberg. Laut Auskunft der Medienstelle liegt der momentane Fokus neben dem Hochbau des Gebäudes auf dem Ausbau der Zufahrt. Gemäss Plan soll bis Ende 2018 der nächste Meilenstein erreicht werden und der Rohbau abgeschlossen sein, sodass ab 2019 der Innenausbau beginnen kann.
Für das neue Lindt Home of Chocolate werden rund 50 neue Stellen in den Bereichen Administration, Gastrobetrieb, Kursleitung oder im Bereich der Ausstellung und des Ticketings in Kilchberg geschaffen. Die Eröffnung ist für das Jubiläumsjahr 2020 geplant.
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