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Abfahrt von Bormio
Kryenbühl und der perfekte Abschluss eines glänzenden Ski-Jahres

An der Weltspitze angekommen: Urs Kryenbühl gelingt in Bormio ein weiteres Glanzergebnis. 
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Vielleicht hätte er bei der Fahrt über die Ziellinie einfach den Finger noch etwas ausstrecken sollen, sagt Urs Kryenbühl, immer noch schwer atmend nach seinem verrückten Ritt über die Stelvio. Er sagt das, weil er knapp geschlagen wurde, um die Winzigkeit von zuerst zwei und dann weiteren vier Hundertsteln.

Kryenbühl wird in Bormio Dritter, vor ihm sind nur die zwei Österreicher Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr. Damit gelingt dem 26-Jährigen wieder ein herausragendes Resultat auf diesem Monster von Piste, das so manchen Fahrer verzweifeln lässt. 2019 wurde er aus dem Nichts Zweiter. «Letztes Jahr ist er hier erstmals aufgefallen», sagt Sieger Mayer, «heuer hat er das bestätigt.»

Podestplätze herauszufahren, ist schon schwierig genug, gerade in Bormio. Sie aber zu bestätigen, wie es Mayer sagt, noch schwieriger. «Hey, war das streng», findet ein erschöpfter Kryenbühl. Er habe den Druck gespürt, gemerkt, dass die Erwartungshaltung grösser gewesen sei als sonst. Schliesslich ist er ja auch bei der ersten Abfahrt des Winters aufs Podest gefahren, in Val d’Isère wurde er ebenfalls Dritter. Umso stolzer sei er, dass es jetzt wieder geklappt habe. Und Mayer sagt: «Er wird in Zukunft noch gefährlicher.»

Das nächste gute Schweizer Teamresultat

Kryenbühl ist eine Frohnatur, das sei Gold wert für das Team, sagte sein Trainer Vitus Lüönd einmal. Es überrascht nicht, dass beim Schwyzer die Freude überwiegt, er gar nicht erst an den Sieg zu denken scheint, obwohl dieser nur sechs Hundertstel entfernt ist. Auch der Spruch mit dem Finger ist nur halb ernst gemeint, es ist die unverblümte Antwort auf die Frage, wo auf dieser Strecke ihn Kriechmayr und Mayer denn geschlagen hätten.

So ist Kryenbühl, er spricht frei heraus, erzählt auch von seinen Selbstgesprächen auf der Piste, wie er sich immer wieder sagt: «kämpfen, kämpfen, kämpfen». Den meisten Fahrern gelingt das in Bormio nicht so gut wie ihm, von den Schweizern noch am ehesten Mauro Caviezel. Der Bündner wird Fünfter, mit nicht einmal zwei Zehnteln Rückstand auf Mayer. Aber auch Marco Odermatt schafft ein gutes Resultat, er wird, gestartet mit der Nummer 31, achtbarer Zwölfter.

Feuz schielt bereits auf die Klassiker

Beat Feuz hingegen verlor bereits im oberen Streckenabschnitt Zeit und landet auf dem zehnten Platz. Immerhin baut er damit eine beeindruckende Serie aus: In den letzten 29 Abfahrten schaffte er es immer in die Top 10, das gelang noch keinem. Die Ansprüche aber sind höher.

«Oft hat sich in den letzten Rennen ein kleiner Fehler eingeschlichen», sagt der 33-Jährige, «dann reicht es natürlich nirgends mehr hin.» Gerade bei ihm, dem Fahrer, der noch jede Piste meistert, ist das ungewohnt. «Das muss ich korrigieren», sagt Feuz im Hinblick auf den Januar. Dann stehen die ganz grossen Rennen an, die Abfahrten von Wengen und Kitzbühel.

Swiss-Ski darf entspannt ins WM-Jahr 2021 gehen, so gut lief es in den vergangenen zwölf Monaten. Der dritte Platz Kryenbühls ist der perfekte Abschluss eines trotz Corona glänzenden Jahres mit fünf Kristallkugeln und dem Sieg in der Nationenwertung. Es gibt mittlerweile keine Disziplin mehr, in der die Schweiz nicht mindestens einen Podestanwärter stellt.

In bisher 22 Rennen gab es 17 Podestplätze, aufgeteilt auf zehn Fahrer und Fahrerinnen. 5 davon waren Siege, jene von Mauro Caviezel im Super-G und Michelle Gisin im Slalom gar Premieren. Als Matthias Mayer im Zielraum von Bormio also sagt, Kryenbühl werde in Zukunft noch gefährlicher, könnte der Schwyzer genauso gut nur Stellvertreter für das ganze Schweizer Team sein.

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