Provisorium für Zürcher KantonsratKantonsrat will während Rathaus-Umbau in Kirchgemeindehaus tagen
Ab 2022 wird das Zürcher Rathaus während mindestens vier Jahren instandgesetzt. Die Kantonsratssitzungen sollen in dieser Zeit im Kirchgemeindehaus Hard und in der Bullingerkirche stattfinden.

Als Provisorium für das Zürcher Ratshaus standen zuletzt vier Standorte in der Stadt Zürich in der engeren Auswahl, wie der Regierungsrat und der Kantonsrat am Montag gemeinsam mitteilten.
Nach umfangreichen Abklärungen favorisieren Kantonsrat und Regierungsrat das Kirchgemeindehaus Hard mit der angebauten Bullingerkirche. Das kantonale Immobilienamt und die reformierte Kirchgemeinde Zürich haben eine Absichtserklärung unterschrieben, in der sich die beiden Parteien auf die Eckwerte des Mietvertrags, den grundsätzlichen Kostenteiler für den Umbau sowie das weitere Vorgehen geeinigt haben.
Güterbahnhofareal als Alternative
Ziel sei es, dass der Vertrag bis im Sommer 2021 unterschrieben und anschliessend vom Regierungs-
rat genehmigt werden könne. Sollten die Verhandlungen scheitern, zieht die Geschäftsleitung des Kantonsrats den Bau eines Provisoriums auf dem Güterbahnhofareal in Betracht, wie es in der Mitteilung weiter heisst. Die anderen beiden der vier vertieft geprüften Varianten, das Kirchgemeindehaus Rosengarten sowie die Polizeikaserne, würden als Ersatzstandort nicht mehr weiterverfolgt.
Die für das Geschäft verantwortliche Baudirektion rechnet für den Umbau und die Miete mit Kosten zwischen 5 und 10 Millionen Franken. Die Mietdauer wird ab 2022 mindestens vier Jahre betragen und hängt massgeblich vom Zeithorizont der Gesamtinstandsetzung des Rathauses und dem Ersatzneubau der Rathausbrücke durch die Stadt Zürich ab.
Die Sitzungen des Kantonsrats sollen in der Bullingerkirche stattfinden, im Kirchgemeindehaus sollen die benötigten Nebenräume realisiert werden, wie ein Sprecher der Baudirektion auf Anfrage sagte.
Der Kantonsrat soll nicht das gesamte Kirchgemeindehaus mieten. Ein Teil der Räumlichkeiten werde der Kirchgemeinde weiterhin zur Verfügung stehen, wie Michael Hauser, Mitglied der Kirchenpflege der reformierten Kirchgemeinde Zürich sagte.
In den nächsten Jahren muss im Zürcher Rathaus unter anderem der Ersatz der Gebäudetechnik – insbesondere die Lüftungsanlagen – angegangen werden. Gleichzeitig soll die Liegenschaft – sofern möglich – auch betrieblich optimiert werden, so dass auch in Zukunft ein moderner und zeitgemässer Ratsbetrieb gewährleistet werden kann.
Pandemiebedingt im Exil
Seit Beginn der Corona-Pandemie tagt der Kantonsrat in der Messehalle 7 in Oerlikon, weil es im alten Rathaus am Limmatquai zu eng ist. Auf die erste Sitzung im Januar wechselt der Betrieb in eine alte Züspa-Halle, die Halle 9. Diese Halle ist bis mindestens Herbst 2021 gemietet.
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