Jugendschiff Salomon wird ausser Dienst gestellt
Das umstrittene Jugendschiff Salomon, auf dem schwer erziehbare Jugendliche einen Neuanfang machen konnten, wird nicht mehr in See stechen. Der Betrieb ist zu teuer.

Das Jugendschiff Salomon, das seit dem Jahr 2001 über zweihundert Jugendlichen aus der Schweiz, Deutschland und aus dem Südtirol Hilfe zur Neuorientierung geboten hatte, stellt den Betrieb ein. Das teilt die Stiftung Jugendschiffe Schweiz aus Rafz am Donnerstag mit.
Die Gründe für die Einstellung des Schiffsbetriebs sind vor allem finanzieller Natur. Die 107-jährige Salomon sei in die Jahre gekommen und benötige nächstens eine längere Auszeit und eine komplette werftseitige Überholung, schreibt die Stiftung. Grössere Investitionen seien unausweichlich um den Schiffsbetrieb und die geforderten Sicherheitsstandards weiter einhalten zu können. Diese Investitionen könne man derzeit selber nicht stemmen.
Jugendlicher aus Schmerikon war an Bord
Diese und weitere Gegebenheiten sowie strategische Überlegungen hätten zum Entscheid geführt, die Schiffsarbeit in der heutigen Form einzustellen. Am 15. November 2017 werden alle betreuten Jugendlichen an Bord der Salomon ihre Zeit dort beenden. Für alle platzierten Jugendlichen seien individuell angepasste Anschlusslösungen vorbereitet.
Die Salomon geriet in den letzten Jahren wiederholt in die Schlagzeilen. Unter anderem war 2015 ein Jugendlicher namens Marco aus Schmerikon auf dem Schiff untergebracht. Dessen Mutter klagte aber, dass dieser ohne ihre Einwilligung dort platziert worden war. Gemäss der Stiftung lief aber alles korrekt ab. Auch die teils hohen Therapiekosten wurden in mehreren Fällen kritisiert.
Die Schweizer Behörden stuften das Schiff zudem als zu gefährlich ein, was zu Problemen mit der Betriebsbewilligung führte. Unter anderem deshalb übertrug die Stiftung 2016 die Verantwortung für die pädagogische Arbeit auf der Salomon an den deutschen Jugendhilfeträger «Haus Wildfang Gmbh».
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