Interview über Frauenrenten«Jetzt nur über die AHV zu diskutieren, ist Augenwischerei»
Die Frauen haben im Schnitt 40 Prozent tiefere Altersrenten. GLP-Nationalrätin Melanie Mettler hofft, dass das Parlament mit der Pensionskassenreform endlich Abhilfe schafft.

Am 14. Juni, dem Frauenstreiktag, mobilisieren die Gewerkschaften gegen die AHV-Reform, protestieren gegen die «skandalös hohe Rentenlücke» zwischen Männern und Frauen. Wie wollen Sie als Grünliberale den Frauen zu höheren Renten verhelfen?
Dass die Frauen durchschnittlich 37 Prozent weniger Rente erhalten als die Männer, hat nichts mit der AHV zu tun, sondern mit der beruflichen Vorsorge. Hier gibt es den grösseren Reformbedarf als bei der AHV und auch den grösseren Reformgewinn. Die finanziellen Auswirkungen der AHV-Reform sind relativ klein, im Jahr 2032 verbessert sich die Rechnung der AHV aufgrund des höheren Frauenrentenalters um eine halbe Milliarde Franken. Und das bei Rentenausgaben von dannzumal rund 60 Milliarden im Jahr.