«Immer mehr haben ihr Schweigen gebrochen»
Wissenschaftler haben die administrative Versorgung, bei der Jugendliche und Erwachsene weggesperrt wurden, aufgearbeitet.

Als freischaffende Historikerin beschäftigt sich Loretta Seglias seit vielen Jahren mit der Fremdplatzierung von Kindern und Erwachsenen. Vor vier Jahren wurde sie aufgrund ihres Vorwissens in die vom Bundesrat beauftragte Unabhängige Expertenkommission administrative Versorgungen (UEK) gewählt. Diese untersucht die Geschichte der administrativen Versorgungen vor 1981 in der Schweiz. Jugendliche und Erwachsene, deren Handeln und Lebensstil aus Sicht der Behörden nicht den damaligen gesellschaftlichen Normen entsprachen, wurden, ohne eine Straftat begangen zu haben, in Anstalten gesperrt.