Im Stadelhofen werden Pendler nass
Im Stadelhofen, einem der meist frequentierten Bahnhöfe der Schweiz, ist die Betondecke undicht. Passagiere erleben mitunter eine kalte Dusche.

Zuerst tröpfelt es nur, dann folgt Wasser in rauen Mengen. Wahre Sturzbäche gehen nieder. Die Leute beim Bahnhof Stadelhofen bringen sich schleunigst in Sicherheit, hinab in die Unterführung. Ausgerechnet dort, wo sie es am wenigsten erwarten, werden manche Pendler aber erneut vom Regen überrascht: auf der Rolltreppe, die zum Perron zwischen den Gleisen 2 und 3 führt.
Zwar schützt eine schwere Betondecke diesen Bereich. Doch während schwerer Niederschläge ergiessen sich zeitweise kleine Rinnsale von der Betondecke. Einige der feinen Wasserstrahlen treffen dabei die Häupter der Pendler, die auf der Rolltreppe nur schlecht ausweichen können. Manche Leute ziehen verdutzt den Kopf ein, andere spannen sogar den Schirm wieder auf. Oben angekommen, breitet sich vor ihren Füssen ein kleines Seelein aus, genährt von einem weiteren Sturzbächlein.
SBB untersuchen Betondecke
Die SBB haben seit einiger Zeit Kenntnis von diesem Problem im Bahnhof Stadelhofen, der vom Stararchitekten Santiago Calatrava entworfen und 1990 fertiggestellt wurde. Es seien in Vergangenheit schon verschiedentlich Kundenreaktionen zu den Lecks eingegangen, allerdings nicht in den vergangenen Wochen sagt Mediensprecher Oli Dischoe auf Anfrage.
Der Handlungsbedarf sei jedenfalls erkannt. «Das Wasser, das in seiner Menge je nach Niederschlagsintensität variiert, ist nicht nur unangenehm für die Bahnkunden – es könnte längerfristig auch zu Schäden am Bauwerk führen.» Auf den Bahnbetrieb habe das Wasser hingegen keinen Einfluss.
Die SBB wollen wissen, woher das Wasser kommt und wo genau es durchsickert. Eine Zustandsuntersuchung der Betondecke sei im Gange und werde noch dieses Jahr beendet. Sie soll Aufschluss darüber geben, was getan werden muss. Einige Massnahmen haben die SBB bereits in Vergangenheit ergriffen, offenbar aber mit mässigem Erfolg.
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