«Ich wusste, dass heute mein Tag ist»
Im WM-Super-G noch übergangen, holt Joana Hählen in der ersten Abfahrt nach Are den ersten Podestplatz ihrer Karriere.
Fahrerin um Fahrerin scheitert, immer wieder wird die Kamera auf die Schweizerin gerichtet, die da neben dem Leaderthron von Sofia Goggia steht: Joana Hählen. Die Bernerin nimmt Glückwünsche entgegen, von Corinne Suter, von Tina Weirather, und sie weiss wohl selbst nicht genau, wie ihr geschieht. Sie sagt: «Ich glaube es erst, wenn die Letzte im Ziel ist.» Als sie das sagt, sind 20 Fahrerinnen unten, nur Goggia war schneller als sie.
Die 27-jährige Simmentalerin sucht nach Worten, nachdem ihr Podestplatz immer näher rückt, tut sich aber schwer damit. Sie sei noch nervöser als vor dem Start. «Viele sagten mir, ich solle es geniessen und mich freuen, aber ich bin viel zu nervös», sagt Hählen. Noch beim WM-Super-G von Are durfte sie nicht mitfahren, da pro Nation nur vier Fahrerinnen startberechtigt waren. In der Abfahrt fuhr sie auf Platz 16, ihr bisher bestes Karriere-Resultat war ein fünfter Rang im Super-G von Val d'Isère im Dezember 2017.
Der Sonnenaufgang sorgt für positive Gefühle
Jetzt ist es also dieser Podestplatz, denn die vorderen Plätze kommen nie mehr in Gefahr. Sie habe lange darauf hingearbeitet, sagt Hählen nach dem Rennen, «es ist wunderschön». Die Zweitplatzierte wusste schon früh, dass dieser Samstag ihr Tag werden könnte. «Als ich zur Besichtigung ging, da war gerade Sonnenaufgang», erzählt sie, das hat ihr ein gutes Gefühl gegeben.
Nicht ganz so euphorisch ist Corinne Suter nach dem Rennen. Die Schwyzerin bestätigte ihre sehr gute Form mit Rang fünf, was «im Grossen und Ganzen ganz okay» sei. Allerdings bemängelt die zweifache Medaillengewinnerin von Are das, was sich während dem Rennen mehr und mehr abgezeichnet hatte. «Die Fahrerinnen mit den hohen Nummern haben fast keine Chance mehr», sagt sie.
Unterbrüche nach Stürzen und technischen Problemen
Während dem Rennen gab es einige Unterbrüche, zum einen wegen Stürzen von Weltmeisterin Ilka Stuhec oder der mit dem Helikopter abtransportierten Französin Tiffany Gauthier, zum anderen weil die Uhr immer wieder versagte. Nach den Zieleinfahrten von Jasmine Flury, Hählen, Lara Gut-Behrami und auch Priska Nufer lief die Zeit im einfach weiter, die Fahrten mussten rekonstruiert werden.
Die Unterbrüche zogen das Rennen in die Länge, bis die ersten 30 im Ziel waren, vergingen fast zwei Stunden. Den Rest erledigte die Sonne, die schon lange vor dem Start direkt auf die Piste schien und so den Schnee sulzig und schwer werden liess. Vom Schnee sei in einigen Kurven einfach nichts zurückgekommen, so beschreibt es Suter.
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