Abo«Ich helfe den Gefangenen zu hoffen»
Pfarrer Ernst Hörler hat es einen Nachmittag in der Woche mit Gewalttätern, Betrügern und Pädophilen zu tun. Er arbeitet als Seelsorger im Gefängnis Horgen. Egal wie schwer sein Verbrechen – jeder Mensch habe das Recht, dass seine Not angehört werde, sagt er.

Im Gefängnis sitzen Personen, die Verbrechen begangen haben. Beschreiben Sie doch einen typischen Arbeitstag.Ernst Hörler: Ich treffe um 12 Uhr ein und unterhalte mich beim Mittagesssen, auf dem Hof oder in den Gängen mit den Insassen, bis sie um 14 Uhr arbeiten gehen oder in ihre Zelle zurückgebracht werden. Danach gehe ich zu jenen, die der Gefängnis-Leitung mitgeteilt haben, dass sie mich sehen wollen. Aber ich klopfe auch unaufgefordert an Zellentüren und frage: «Möchten Sie Besuch?»