Schweiter-Areal an Immobiliengesellschaft verkauft
Realstone, eine Fondsverwaltung, die auf Immobilien spezialisiert ist, ist die neue Besitzerin des Schweiter-Areals in Horgen Oberdorf. Für das Areal, bisher im Besitz der Credit Suisse, besteht ein gültiger Gestaltungsplan.

Nun scheint neue Bewegung in das Boom-Gebiet Horgen Oberdorf zu kommen. Theoretisch hätte gemäss gültigem Gestaltungsplan bereits vor zwei Jahren mit dem Bau von Wohnungen und Büros begonnen werden können, doch die Besitzerin, die Credit Suisse, hielt sich bedeckt und suchte einen Investor. Den hat sie nun gefunden. Die Immobiliengesellschaft Realstone kaufte das Schweiter-Areal.
Esteban Garcia, Präsident der Realstone Holding, ist gemäss der gestern versandten Medienmitteilung begeistert von seiner Neuerwerbung, dem 6,2 Hektaren grossen Areal, bergseits des Bahnhofs Horgen Oberdorf. Laut Gestaltungsplan ist eine gemischte Nutzung von Wohnen, Gewerbe und Büros vorgesehen.
Marktanalysen angestellt
«Das Areal bietet uns die Möglichkeit, alles in die Tat umzusetzen, wofür Realstone steht», sagt Esteban Garcia. Die Fondsverwaltung setze auf sorgfältig ausgewählte Akquisitionen, auf Verdichtung und ausgeklügelte Renovationen. Damit könnten Mietwohnungen zu erschwinglichen Preisen angeboten werden, heisst es.
Was immer Realstone unter erschwinglich versteht: Neue Mietwohnungen, zum Teil mit Seesicht, sind nicht gerade billig. Diesbezüglich besteht im Bezirk Horgen ein ausreichendes Angebot. «Wir haben genaue Marktanalysen angestellt», sagt Sara Luzon, Architektin und Verantwortliche für das Büro Zürich von Realstone. Eine Nachfrage nach solchen Mietwohnungen bestehe. Sie betont die gute Lage der Wohnungen und Arbeitsplätze mit der Verkehrsverbindung an den Wirtschaftsraum Zürich und Zug.
Neues Quartier
Die bisherige Besitzerin, die Credit Suisse, sah bei den Überbauungen ein etappiertes Vorgehen vor. Dazu will Luzon noch keine konkreten Angaben machen, wann und mit welcher Etappe begonnen werden soll. «Wir wollen zuerst einmal mit allen in die Pläne involvierten Stellen Kontakt aufnehmen», sagt sie. Nachhaltiges Bauen im ökologischen und ökonomischen Sinn stehe im Fokus der Projektentwicklungen von Realstone.
Die Umnutzung historisch wertvoller Bausubstanz, damit meint Luzon die denkmalgeschützte Schweiter-Fabrik gegenüber dem Bahnhof Horgen Oberdorf, das Schaffen eines neuen Quartiers, der Einsatz moderner Energieversorgungstechniken entsprächen den Intentionen von Realstone.
Realstone ist eine Fondsverwaltung, spezialisiert auf Immobilien, mit Sitz in Lausanne und Zürich. Gemäss Sara Luzon liegt der Schwerpunkt der Investitionen der Gesellschaft im Raum Lausanne, aber man habe bereits einige Investitionen im Kanton Aargau, ebenso im Kanton Zürich getätigt.
Gemäss gültigem Gestaltungsplan sind 275 Wohnungen und 15 000 Quadratmeter Gewerbe- und Büroflächen möglich. Die Vorlage des ersten Gestaltungsplans scheiterte an einem Anwohnerrekurs. 2010 stellte die Credit Suisse einen redimensionierten Gestaltungsplan vor, der kleinere Baublöcke vorsah.
Schweiter will bleiben
Der weltweit tätige Textilmaschinenkonzern Schweiter hatte das Areal in den 80er-Jahren an die Credit Suisse verkauft. Heute ist das Unternehmen Mieter. Derzeit sind bei Schweiter in Horgen Oberdorf 120 Personen tätig. Schweiter wolle am Standort Horgen festhalten, dies teilt das Unternehmen auf Anfrage dieser Zeitung mit. Deshalb sei der Mietvertrag kürzlich auf mehrere Jahre verlängert worden.
Dem Verkauf stehe der Horgner Gemeindepräsident Theo Leuthold (SVP) positiv gegenüber, heisst es in der Medienmitteilung von Realstone. Eine sinnvolle gemischte Nutzung, der Erhalt von Arbeitsplätzen sowie das Schaffen von Wohnraum seien für die Gemeinde Horgen zukunftsweisend. Gemäss Theo Leuthold wäre im Schweiter-Areal auch ein Gymnasium-Standort möglich.
Erstellt: 10.12.2015, 08:29 Uhr
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