Aus einer Produktionsstätte sollen Wohnungen werden
Der Spiegelschrankhersteller W. Schneider + Co AG hat die Produktion von Langnau nach Flums verlegt. Die leeren Räumlichkeiten sollen nun zu Wohnungen umgebaut werden. Die Gemeinde, welche das Gebäude einmal kaufen wollte, ist im Projekt nicht involviert.

Im letzten Jahr hat der Spiegelschrankhersteller W. Schneider + Co AG 25 Stellen aus der Produktionsstätte an der Neuen Dorfstrasse 27 im Langnauer Zentrum nach Flums verlegt. Bis Ende Jahr liess sich die Firma nun Zeit, sich über die Zukunft des Gebäudes direkt gegenüber vom Gemeindehaus Gedanken zu machen. Ein Weg hätte sein können, für den Kundendienst und die Administration des Betriebs, die weiterhin in Langnau bleiben, neue Räumlichkeiten zu suchen und das Gebäude zu verkaufen. Die Gemeinde Langnau zeigte bereits Interesse. Nun hat sich die Leitung rund um Geschäftsführer Martin Holenweg jedoch für eine andere Vorgehensweise entschieden. «Wir wollen die leere Produktionsstätte in 22 Wohnungen umbauen lassen», sagt Holenweg auf Anfrage. Die Baueingabe für das Projekt sei bereits erfolgt.
Ob die Wohnungen von der Frima selber gebaut werden oder ein Dritter damit beauftragt wird, sei momentan noch offen: «Der Wohnungsbau gehört nicht zu unserer Kernkompetenz.» Mit dieser Lösung könne der Kundenservice am jetzigen Standort bleiben.
Preiswerte Wohnungen
Der Plan ist es, 22 Wohnungen mit 1- bis 3-Zimmern zu erschwinglichen Mietpreisen zu erstellen. «Wir zielen hier vor allem auf Wochenaufenthalter, die kleine und preiswerte Wohnungen suchen», sagt Holenweg. Im Erdgeschoss soll zudem weiterer Raum für neues Gewerbe entstehen. Momentan sind bereits ein Zahnarzt und ein Physiotherapeut in dem Gebäude eingemietet. «Diese Mietverhältnisse sollen auch weiterhin bestehen bleiben», sagt Holenweg. Laut Baueingabe rechnet die Frima W. Schneider + Co AG mit Baukosten von rund 13 Millionen Franken. Der Umbau betrifft nur die Innenräume - die Gebäudehülle wird unverändert bleiben.
Die Gemeinde Langnau, welche ursprünglich ein Kauf des Gebäudes in Betracht zog, zeigt hingegen kein Interesse mehr an einer Beteiligung an dem neuen Projekt. «Wir können uns aber vorstellen, dass wir während der geplanten Sanierung des Gemeindehauses einzelne Räumlichkeiten für die Verwaltung mieten», sagt Gemeindepräsident Peter Herzog (CVP). Dies ist aber Zulkunftsmusik - die Arbeiten sind irgendwann in den nächsten zehn Jahren geplant. Laut Herzog sollen nicht die unterschiedlichen Preisvorstellungen zum Abbruch der Verkaufsgespräche geführt haben, sondern die neue Strategie mit den geplanten Wohnungen. Für die Gemeinde Langnau wäre der Erwerb sinnvoll gewesen, um einen grösseren Spielraum zu haben für strategische Projekte wie Alterswohnungen, allfällige Schulerweiterungen oder auch für neue Räumlichkeiten für die Verwaltung.
Zügige Planung
Nun ist die Ausgangslage eine andere. W. Schneider + Co AG will nach Erhalt der Baubewilligung, die für April erwartet wird, entscheiden, wann die Umbauarbeiten beginnen und wer sie umsetzen soll. Wahrscheinlich ist, dass die Planung zügig voranschreiten wird. Nach dem Wegzug der Produktion stehen die Räumlichkeiten bereits leer.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch