TV-TippHeidis Albtraum beginnt im Hirzel
Am Sonntag feiert ein neuer Dokumentarfilm über das Leben und Werk von Johanna Spyri seine Premiere. Der Film über die Erfinderin von «Heidi» beginnt und endet im Hirzel.

Mit ihrem neuen Dokumentarfilm «Heidis Alptraum» engagiert sich die Schweizer Regisseurin Anita Hugi für die Sichtbarmachung von Frauen, die die Geschichte und Kultur geprägt haben, selbst aber weitgehend Unbekannte blieben. Denn obwohl Heidi zu den weltweit bekanntesten Kindergeschichten gehört und bereits über 20 Mal verfilmt wurde, ist über Heidis Erfinderin, Johanna Spyri, nur sehr wenig bekannt. Der Dokumentarfilm über das Leben und Werk der Schriftstellerin lädt zu einer Spurensuche ein.
Und diese Suche beginnt im Hirzel am linken Zürichseeufer, wo Johanna Spyri 1827 geboren ist, und endet auch an diesem Ort. Die filmischen Szenen in der Hirzler Landschaft haben dabei einen hohen Stellenwert. Wie Hugi bereits in einem Interview gesagt hat, ist Heidis Albtraum unser aller Albtraum: das weltweite Klischee des Heidilands. «Wir werden seit unserer Kindheit vom Heidi-Klischee geradezu verfolgt, Schokolade, Käse, Autobahnraststätten, das Birchermüsli im Supermarkt heisst Heidi», sagt Hugi. Der Film regt an, über den Widerspruch zwischen der globalen Vermarktung einer Schweizer Ikone und dem eigentlichen Thema der Geschichte – der Rückzug eines Mädchens in seine geliebte Natur – nachzudenken.
Ebenfalls zu Wort kommt der japanische Animator Yoishi Kotabe, der 1974 mit dem Regisseur Isao Takahata und Hayao Miyazaki die erfolgreiche Trickfilmserie Heidi entworfen und umgesetzt hat. Mit ihrer damals sehr modernen Herangehensweise schlugen sie im Bereich des japanischen Zeichentrickfilms eine ganz neue Richtung ein, mit enormem Erfolg.
«Heidis Alptraum» wird am 27. November, um 12 Uhr, zum ersten Mal im TV auf SRF 1 ausgestrahlt und läuft am 30. November im Kino an. Kinopremiere: 11 Uhr im Kino Kosmos, im Rahmen des Literaturfestivals «Zürich liest».
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