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Grossdemonstration der Separatisten in Barcelona

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«Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden», forderte Puigdemont in einer auf Twitter geposteten Videobotschaft: Demonstranten halten die Buchstaben für «Freedom» (Freiheit) in die Höhe. (14. Juli 2018)
Eine Nahaufnahme der Fotos. Zu sehen sind, von links nach rechts: Erstens, Carme Forcadell, die ehemalige Präsidentin des Regionalparlaments, die auf Kaution aus der Untersuchungshaft entlassen wurde. Zweitens, Anna Gabriel, eine Politikerin der linksradikalen CUP, die zurzeit in der Schweiz weilt. Drittens, Carles Puigdemont, der ehemalige Regionalpräsident, um dessen Auslieferung von Deutschland nach Spanien gestritten wird. Viertens, Marta Rovira der linksrepublikanischen ERC, die sich ebenfalls in der Region Genf aufhält. Fünftens, Oriol Junqueras der ERC, der ehemalige Parteiführer und Vize-Regionalpräsident befindet sich in Untersuchungshaft. Sechstens, der liberale Jordi Turull von Convergència, der ehemalige Minister der Regionalregierung Puigdemonts, der sich in Untersuchungshaft befindet. Und siebtens, Clara Ponsati, die ehemalige Ministerin der Regionalregierung Puigdemonts, die sich in Schottland aufhält. Weitere Separatisten befinden sich in Untersuchungshaft, die hier nicht zu sehen sind.
Die Demonstranten forderten die sofortige Freilassung der in Untersuchungshaft sitzenden separatistischen Aktivisten und Politiker: Demonstranten mit Fotos der katalanischen Politiker. (15. Juli 2018)
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Zehntausende Separatisten der spanischen Region Katalonien sind zur Unterstützung ihrer politischen Führer auf die Strassen gegangen. Nach Schätzung der städtischen Polizei nahmen am Samstagabend in Barcelona rund 110'000 Menschen an der Kundgebung teil.

Wenige Stunden vor der Demonstration hatte Separatistenführer Carles Puigdemont seine Anhänger zur Mobilisierung aufgerufen. «Die Strassen Barcelonas müssen heute mit Freiheit gefüllt werden», forderte er in einer auf Twitter geposteten Videobotschaft.

Die Demonstranten forderten die sofortige Freilassung der in Untersuchungshaft sitzenden separatistischen Aktivisten und Politiker. Sie verlangten ausserdem, dass die wie Puigdemont ins Exil ins Ausland geflüchteten Separatisten nach Katalonien zurückkehren dürfen, ohne Gefahr zu laufen, verhaftet zu werden.

Der ehemalige Regionalpräsident Puigdemont war im vergangenen Herbst nach einem verfassungswidrigen Unabhängigkeitsreferendum nach Belgien geflohen. Er hält sich seit seiner Festnahme im Frühjahr in Deutschland auf. Das schleswig-holsteinische Oberlandesgericht hatte am Donnerstag eine Auslieferung des 55-Jährigen nach Spanien wegen des Verdachts der Veruntreuung für zulässig erklärt, nicht jedoch wegen Rebellion, dem Hauptvorwurf der spanischen Justiz.

Spanische Justiz hält an Rebellion fest

Das Oberste Gericht in Madrid hatte Ende Juni die Eröffnung von Prozessen gegen Puigdemont und 14 weitere separatistische Politiker wegen Rebellion, Veruntreuung und zivilen Ungehorsams bestätigt. Eine Reaktion des zuständigen Richters Pablo Llarena zum Beschluss des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichtes lag am Samstag noch nicht vor.

An der Demonstration in Barcelona nahm unter anderem der Nachfolger von Puigdemont im Amt des Regionalpräsidenten, Joaquim («Quim») Torra, teil. Man wolle «so oft wie nötig auf die Strasse gehen», sagte er. Neben Torra und Politiker verschiedener Parteien beteiligten sich an der Kundgebung auch bekannte Sportler und Künstler Kataloniens.

«Niemals mehr Angst haben»

Die Demonstration solle dazu führen, «dass die Häftlinge aus den Gefängnissen, in die sie niemals hätten gebracht werden dürfen, entlassen werden, dass die Exilanten frei nach Hause zu den Ihren zurückkehren können und dass niemand mehr Angst haben muss, Ideen zu äussern», hatte Puigdemont in seiner Botschaft erklärt.

Im Katalonien-Konflikt hatten sich in den vergangenen Wochen die Zeichen für eine Entspannung verdichtet. Der neue spanische Ministerpräsident, der Sozialistenführer Pedro Sánchez, empfing Torra jüngst erstmals im Madrider Regierungspalast. Beide Politiker vereinbarten die Aufnahme konkreter Verhandlungen.

SDA/mch