Grossbritanniens meistgesuchter Betrüger in Wädenswil verhaftet
Zwei Jahre lang war ein 45-jähriger Brite auf der Flucht. Nun ist er in Wädenswil in einer spektakulären Aktion verhaftet worden.
Hochstapler Mark Acklom galt als der meistgesuchte Betrüger in Grossbritannien – jetzt hat die Schweizer Polizei den 45-Jährigen in Wädenswil am Zürichsee gefasst und in U-Haft genommen.
Vorausgegangen war der Festnahme am 30. Juni eine dramatische Verhaftungsaktion, wie «Skynews» schreibt.
Als die Polizisten ausrückten, soll Acklom noch versucht haben, sich mit einem Sprung vom Balkon zu retten. Die Beamten hätten ihn anschliessend zu Boden ringen müssen. Die Wohnung in Wädenswil soll der Betrüger mit seiner Frau und seinen zwei Kindern bewohnt haben. Zuvor sei er mehrere Tage von der Polizei überwacht worden.
Er gab sich als Banker und Geheimdienstler aus
«Sky News» hatte bereits im Januar berichtet, dass der 45-Jährige sich vorübergehend auch in einem «tristen Ort im Nordosten von Zürich» aufgehalten habe. Unter einem falschen Namen sei er seit 2014 auch in Besitz einer offiziellen Aufenthaltsbewilligung gewesen.
Der 45-Jährige aus London stand laut BBC auf der Fahndungsliste der zehn meistgesuchten Verbrecher Grossbritanniens. Er soll 850'000 britische Pfund (umgerechnet etwa 1,1 Millionen Franken) von Carolyn Woods aus Bath in der westenglischen Grafschaft Somerset ergaunert haben. Der Betrüger hatte sich beim 57-jährigen Opfer zunächst als reicher Schweizer Banker, später als Mitarbeiter des Geheimdienstes MI6 ausgegeben.
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Verschuldet und verzweifelt
Woods zeigte Acklom bei der Polizei an. Die Frau berichtete den Beamten, sie sei Anfang 2012 eine Beziehung mit dem Schwindler eingegangen. Im Laufe der nächsten Monate gab sie dem Hochstapler ihre gesamten Ersparnisse. Ende 2012 verschwand Acklom und liess Woods verschuldet und verzweifelt zurück. BBC Radio erzählte Woods, wie Acklom vortäuschte, ein Spion des MI6 zu sein.
«Wir waren einmal in seinem Auto unterwegs und sein Chauffeur fuhr uns durch London. Da sagte er, sein Chef habe ihn dringend ins Büro bestellt. Also stieg er vor dem Gebäude des MI6 aus und ging hinein, während ich im Auto wartete. Ich weiss nicht, wie er das schaffte. Ein anderes Mal erzählte er mir, dass er einen Hirntumor habe und operiert werden müsse.
Ich durfte ihn nicht im Spital besuchen, weil das MI6 das angeblich nicht zuliess. Er traf mich an einem Hintereingang des Spitals. Als ich ihn sah, war sein Kopf bandagiert. Ob das wahr war, kann ich bis heute nicht sagen.»
Aufruf an britische Expats in Europa
Nach Woods' Anzeige floh der Betrüger mit seiner Ehefrau Maria Yolanda Ros Rodríguez und den Mädchen nach Spanien. Er schrieb seine Töchter in einer internationalen Schule in der spanischen Stadt Murcia ein.
Als Acklom erfuhr, dass die britische Polizei einen Aufruf an Expats in ganz Europa lancierte, um ihn zu finden, meldete er die Mädchen ab und verschwand erneut. Bilder einer Überwachungskamera zeigten ihn laut Medienberichten zuletzt in einer Bar in Genf.
Paar benutzte diverse Aliasse
Die Polizei wusste, dass Acklom diverse Alias-Identitäten benutzte: Unter anderem gab er sich als Mark Conway, Mark Desmond, Marc Ros Rodríguez, Kid Con oder Marc Long aus. Auch seine Frau nutzte verschiedene Namen: Yolianda Ross, Maria Long oder Mary Moss. Sie soll angeblich Yoga unterrichten.
«Mark Acklom ist ein sehr überzeugender Betrüger, und wir arbeiten hart daran, ihn so rasch wie möglich zu finden», sagt Ermittler Adam Bunting von der Polizei in Somerset im Oktober 2017.
Übernommen von «20 Minuten», bearbeitet von zsz.ch. ()
zsz/dh/mst/nxp
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