Grossbrand in Spreitenbach30 Meter hohe Flammen, sieben Verletzte, 16 Millionen Franken Sachschaden
Wieso die Lagerhalle am Sonntagabend brannte, ist unklar. Bilder, Videos – und was bisher bekannt ist.
Im Industriegebiet von Spreitenbach ist am Sonntagnachmittag zwischen der Autobahn A1 und der Limmat ein Grossbrand in einer Lagerhalle mit Bitumen ausgebrochen. Die Kantonspolizei Aargau sprach von 30 Meter hohen Flammen.
Er sei geschockt, sagte Georges Riederer, der Inhaber der abgebrannten Lagerhalle, gegenüber 20 Minuten. Zusätzlich zu den Gebäuden seien fünf neue Lastwagen und weitere Lieferwagen verbrannt. Die Aargauische Gebäudeversicherung schätzt den Schaden auf rund 16 Millionen Franken ein.
Gemäss Polizeisprecher gingen die ersten Meldungen um 16.30 Uhr ein und es waren Explosionen zu hören. Gegen 21.30 Uhr war das Feuer unter Kontrolle. Insgesamt waren über 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Mit einer Drohne suchten die Rettungskräfte gegen 22.00 Uhr nach Glutnestern. Eine Brandwache blieb in der Nacht vor Ort. Das Gelände rund um die ausgebrannte Lagerhalle bleibt abgesperrt.
Die Kantonspolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Die Brandursache sei noch unbekannt, teilte die Polizei am Montag mit.
Sieben Personen erlitten aufgrund des Brandes eine Rauchvergiftung, vier davon mussten hospitalisiert werden. Laut Polizeisprecher Adrian Bieri dürften sie das Spital mittlerweile wieder verlassen haben.
Ausgebrochen ist das Feuer gemäss Kantonspolizei Aargau in einem Lagergebäude, in welchem auch Bitumen gelagert wird, deshalb sei der Rauch so schwarz. Bitumen wird für die Asphaltherstellung benötigt und kann erhitzt gefährliche Dämpfe mit PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) ausstossen. Genutzt wird die Halle von verschiedenen umliegenden Firmen. Das Feuer griff nach Angaben von Polizeisprecher Bieri rasch auf weitere Gebäude über. Drei gewerblich genutzte Liegenschaften wurden beschädigt. Wohnhäuser befinden sich allerdings keine in unmittelbarer Nähe.
Der hintere Teil der Lagerhalle ist rund zwei Stunden nach Brandausbruch eingestürzt. Weitere Gebäude brannten aus und brachen in sich zusammen.

Zusammen mit dem brennenden Bitumen und Dämmmaterialien aus den Gebäuden sorgte das Feuer für dichten Rauch und einen starken Ascheflug. Die Anwohnerinnen und Anwohner im Kanton Aargau wurden via AlertSwiss angewiesen, Fenster und Türen zu schliessen sowie Lüftungen und Klimaanlagen abzuschalten.


Der TCS warnte vor Verkehrsbehinderungen auf der A1 zwischen Würenlos und Dietikon. Die Einfahrt Spreitenbach und die rechte Fahrspur Richtung Bern waren für kurze Zeit gesperrt. Gemäss Angaben der Kantonspolizei Aargau hatte sich auf dieser Seite das Rasenbord nach einem Funkenflug entzündet. Der Rauch sorgte für starke Sichtbehinderungen auf der Autobahn. Inzwischen ist die Autobahn A1 aber wieder normal befahrbar.




SDA/anf/net
Fehler gefunden?Jetzt melden.