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Ghosn erscheint in Japan erstmals vor Gericht

Er werde «zu Unrecht beschuldigt»: Carlos Ghosn vor Gericht. (8. Januar 2019)
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Der in Japan in Untersuchungshaft sitzende frühere Verwaltungsratschef des Renault-Partners Nissan, Carlos Ghosn, ist am Dienstag erstmals seit seiner Festnahme vor Gericht erschienen. In einem dunklen Anzug ohne Krawatte betrat er in Tokio den Gerichtssaal.

Ghosn hat seine Unschuld beteuert. Er werde «zu Unrecht beschuldigt», hiess es in einer schriftlichen Erklärung des 64-Jährigen. Seine Inhaftierung bezeichnete er als «ungerechtfertigt». In der für die Anhörung vorbereiteten Stellungnahme erklärte Ghosn, er habe «legal und mit dem Wissen und der Zustimmung» der zuständigen Unternehmensgremien gehandelt.

Der Automanager hatte bei Gericht eine Forderung eingereicht, die Gründe für seine seit über einen Monat andauernde Untersuchungshaft zu hören. Ghosn, der weiterhin Renault-Chef ist und Nissan einst vor der nahen Pleite gerettet hatte, war am 19. November wegen Verdachts auf Verstoss gegen Börsenauflagen festgenommen worden. Es ist sein erster öffentlicher Auftritt seit der Festnahme.

Ghosn sah dünner aus als man ihn von jüngsten Aufnahmen her kennt. Er betrat den Gerichtssaal am Dienstagmorgen in Badesandalen aus Kunststoff. Zwei Bewacher nahmen seine Handfesseln ab und setzten sich neben ihn auf eine Bank vor seinen drei Anwälten.

Fluchtgefahr

Der inhaftierte Automanager Ghosn beteuerte anlässlich der kurzen Anhörung vor Gericht in Tokio seine Unschuld. Er werde «zu Unrecht beschuldigt», hiess es in einer schriftlichen Erklärung des 64-Jährigen. Seine Inhaftierung bezeichnete er als ungerechtfertigt. In der für die Anhörung vorbereiteten Stellungnahme erklärte Ghosn, er habe «legal und mit dem Wissen und der Zustimmung» der zuständigen Unternehmensgremien gehandelt.

Der Richter rechtfertigte die Untersuchungshaft für den Automanager. Es bestehe Fluchtgefahr. Zudem müsse verhindert werden, dass der Beschuldigte Beweise verfälsche. Ghosns erster Auftritt vor Gericht seit seiner spektakulären Festnahme vor über einen Monat war von grossem öffentlichen Interesse begleitet. Mehr als 1100 Personen hatten sich in der Hoffnung, einen der 14 Zuschauersitze im Gerichtssaal zu ergattern, vor Beginn der Anhörung am Gericht in Tokio eingefunden.

sda/AFP/chk