Oetwiler Sternenkreuzung soll Kreisel weichen
Abend für Abend staut sich werktags der Verkehr an der Oetwiler Sternenkreuzung. So lange, dass einzelne Buslinien während dieser Zeit umgeleitet werden. Nun will der Kanton handeln: Er plant auf 2023 einen Kreisel.

Zu Stosszeiten stauen sich vor der Oetwiler Sternenkreuzung die Fahrzeuge. Bis zu 200 Meter lang ist vor allem abends die Blechlawine, die auf der Bergstrasse Richtung Dorfkern rollt. Die Wartezeit kann laut dem kantonalen Amt für Verkehr bis zu sieben Minuten dauern. Zu lange für den öffentlichen Verkehr: Die Buslinie 940, die zwischen Oetwil und Männedorf verkehrt, wird während der Abendstunden über die Langholzstrasse umgeleitet.
Dadurch sind die Stationen Beichlen und Bergstrasse während dieser Zeit nicht bedient. Nun plant der Kanton Abhilfe: Ein 24 Meter breiter Kreisel soll eine flüssige Verkehrsführung durch das Dorfzentrum ermöglichen. Das Projekt befindet sich aber erst in der Vorstudienphase.
Kreisel kontra Lichtsignal
«Ein Kreisel ist aus unserer Sicht die beste Lösung», sagt Oetwils Gemeindepräsident Jürg Hess (SVP). Zur Debatte stand auch eine Verkehrsführung mit Lichtsignalanlagen. Ein Kreisel könne aber mehr Verkehr bewältigen als Signalanlagen, ist Hess überzeugt. «Wir sind froh, dass unser Wunsch letztlich berücksichtigt wurde», sagt der Gemeindepräsident. Der Kanton habe lange die Ampelvariante favorisiert.
Im Zuge der Neugestaltung soll Richtung Bergstrasse sowie Bushof ein Radstreifen errichtet werden. Richtung Esslingen wird darauf verzichtet. «Talwärts bewegt sich der motorisierte Verkehr etwa gleich schnell wie die Velofahrer», begründet Jürg Hess. Bis anhin ist rund um die Sternenkreuzung keine Veloinfrastruktur vorhanden. Viele Zweiradfahrer benützen deshalb das Trottoir neben der Bergstrasse Richtung Sternenkreuzung. Das führte immer wieder zu gefährlichen Situationen. Bei den Ausfahrten Richtung Männedorf, Esslingen sowie Grüningen entstehen drei Fussgängerstreifen mit Mittelinsel.
Wird das Projekt umgesetzt, muss voraussichtlich das Gebäude Bergstrasse 1 und 3 weichen. Ein Teilabriss des Hauses wäre auch bei der Lichtsignalvariante nötig geworden. Im Gebäude wohnt Walter Linsi seit rund 60 Jahren, seit 46 Jahren gemeinsam mit seiner Frau. Im März 2017 hätten erste Gespräche mit den Eigentümern statt gefunden, heisst es beim Kanton. Für eine verbindliche Vereinbarung sowie die Festlegung einer Entschädigung sei es aber zu früh, weil sich das Projekt erst in der Vorstudienphase befinde. Die Eigentümer wollen sich nicht zum Projekt äussern.
Mit dem Start der Bauarbeiten rechnet der Kanton frühestens 2022. Eine Übergangslösung, um die neuralgische Kreuzung zu entlasten, ist nicht geplant. Die Kosten für das Bauvorhaben sind auf 3,6 Millionen Franken veranschlagt, plus / minus 30 Prozent. Das Geld kommt aus der Kasse des Kantons. Das Gemeindebudget wird nicht belastet.
Ohne Skulptur
Nur wenn Oetwil eine besondere Innengestaltung des Kreisels wünschen würde, müsste es diese aus dem eigenen Portemonnaie bezahlen. «Ich denke nicht, dass wir in Oetwil Geld ausgeben wollen etwa für eine Skulptur im Kreisel», sagt Jürg Hess. Der Gemeindepräsident hofft, dass es möglichst rasch vorwärts geht mit der Planung.
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