Interreligiösen Dialog als Friedensarbeit angestrebt
Am Samstag erklärten Christen aus der Region ihren muslimischen Mitbürgern, was sie an Weihnachten feiern. Mit Traditionen, Musik und kulinarischen Leckereien wurde das Fest greifbar gemacht.

Seit zehn Jahren setzt sichder Interreligiöse Arbeitskreis Linthgebiet für den Dialog zwischen den Religionen in der Region ein. Dank Vernetzung, Austausch von Informationen und Begegnungen verschiedener Art sollen verbindende Gespräche geführt werden.Nachdem im September der Bosnische Kulturverein einen Einblick in den Bayram gewährt hatte, wurde am Samstag im Generationenhaus in Eschenbach Weihnachten thematisiert. Erika Meier-Ebneter von der Fachstelle Integration Linthgebiet erklärte, dass diese Anlässe unter dem Motto «Den Glauben feiern» einen Einblick in religiöse Feiertage bieten sollen. Unter anderem deswegen war auch Imam Sadudin Tutnjic anwesend. Mit dem Erklären der Festtage würden Höhepunkte im Jahr undim Leben erläutert. «Man soll hören, was Sinn gibt und worüber man sich freut», meinte Meier-Ebneter.
Traditionen im Wandel der Zeit
Für Andreas Geister von der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Uznach und Umgebung ist der interreligiöse Dialog als Friedensarbeit zu verstehen. «Was man nicht kennt, lässt Misstrauen aufkommen», war er am Samstag überzeugt. Auchin vergangenen Jahrhunderten habe es gerade in solchen Regionen ein friedliches Beisammensein gegeben, wobei etwa Imame und Bischöfe im Austausch waren.
Nach dem gemeinsamen Singen des Adventsliedes «Macht hoch die Tür» las Geister die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium. Um das Brauchtum zu erläutern, das sich in den Jahrhunderten danach entwickelte, zeigte Geister verschiedene Krippen aus aller Welt. Historisch ordnete er ein, dass die Tradition auf Franz von Assisi zurückgehen könnte, der mittels der Figur die Geschichte für Analphabeten illustrieren wollte.
Michael Vogt von der Katholischen Kirchgemeinde Eschenbach erinnerte daran, dass die Adventszeit einerseits ein Zurückdenken an die Zeit vor Jesu Geburt darstelle, andererseits ein Hoffen auf seine Wiederkunft. Dass sich die Traditionen wandeln, machte er anhanddes Umstands deutlich, dassim Advent einst streng gefastet wurde und etwa Heiraten untersagt war. Auch viele Christen dürften kaum wissen, dass Adventskränze erst im 19. Jahrhundert aufgekommen sind und ihren Ursprung in Norddeutschland haben.
Wie nicht nur Kinder sich mit Adventskalendern die Zeit bis Heiligabend versüssen, erklärte Helen Eichmann von der Katholischen Kirchgemeinde Rapperswil-Jona.
Schon bald wurde dann zum kulinarischen Aspekt übergeleitet. Dass im Winter mit Honig, Nüssen, Äpfeln und Dörrfrüchten aus haltbaren Lebensmitteln Leckereien gebacken wurden, freute nicht nur Geister. Mit Stollen, Lebküchen, Keksen und Plätzchen lockte nämlich auch ein reichhaltiges Buffet am interreligiösen Austausch.
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