Fifa leitet Verfahren gegen Shaqiri und Xhaka ein
Nach dem Doppeladler-Jubel drohen Folgen: Die Fifa prüft eine Sanktion gegen die Schweizer Nationalspieler.
Der Doppeladler-Jubel von Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri beim 2:1-Sieg der Schweiz über Serbien bleibt womöglich nicht ohne juristische Folgen. Wie die Fifa mitteilt, leitete sie ein Verfahren gegen die beiden Nationalspieler ein.
In einer Mitteilung der Fifa heisst es: «Die Disziplinar-Kommission der Fifa hat ein Verfahren gegen die Schweizer Spieler Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri wegen des Torjubels während des Matchs Schweiz gegen Serbien eröffnet. Im Zuge desselben Spiels ist auch ein Disziplinar-Verfahren gegen den serbischen Fussballverband eröffnet worden. Dies wegen Fan-Störungen und dem Zeigen von politischen und beleidigenden Messages von serbischen Fans. Weiter ist eine Voruntersuchung gegen den serbischen Nationaltrainer Mladen Krstajic eröffnet worden wegen angeblichen Äusserungen nach dem Match.»
Zuvor herrschte beim Verband Ungewissheit
Zuvor wollte der Schweizerische Fussballverband noch nichts von Folgen seitens der Fifa wissen: Alles ganz spontan, alles total normal, alles gar kein Problem. Das war die Botschaft, die die Vertreter der Schweizer Nationalmannschaft nach dem Doppeladler-Jubel von Granit Xhaka, Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner an der Pressekonferenz vom frühen Samstagabend vermittelten.
Nein, die Spieler hätten in der Partie gegen Serbien keine politische Botschaft verbreiten wollen, erklärte Claudio Sulser nach der Rückkehr ins WM-Camp in Toljatti. Der Delegierte des Nationalteams sagte: «Es steckte keine Absicht dahinter. Es war eine spontane Aktion aus den Emotionen heraus, die es in einer derart intensiven Partie gibt.»
Bereits Xhaka hatte beim 1:1-Ausgleich die umstrittene Handgeste gezeigt. Video: SRF
Intern kein Problem
Das mag man glauben, oder auch nicht. Der Verband hat offenbar gar keine Probleme mit der Aktion. Zumindest klang es so, wenn SFV-Generalsekretär Alex Miescher und Sulser darüber sprachen. Nun aber eröffnete die Fifa ein Verfahren.
Gewisses Verständnis für Xhaka und Shaqiri: Alex Miescher, Generalsekretär des Schweizerischen Fussballverbandes. Video: SDA
Zuerst dachte man, die Fifa würde nicht reagieren
Sulser, als ehemaliger Präsident der Fifa-Disziplinarkommission mit den Vorgängen im Weltverband vertraut, sagte zuvor: «Es ist vollkommen offen, was die Fifa machen wird. Ich bin nicht einmal sicher, ob sie überhaupt reagieren wird.» Miescher sagte: «Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie gesperrt werden.»
Die Noten der Schweizer beim Sieg über Serbien in der Bildstrecke
Innerhalb der Nationalmannschaft scheinen Sulser und Miescher für möglichst wenig Aufregung sorgen zu wollen. Zwar gab es 2014 eine Abmachung, im Nationalteam, künftig auf den Adler-Jubel zu verzichten. Intern gerügt werden Shaqiri, Xhaka und der überraschendste Adler-Jubler Lichtsteiner deswegen trotzdem nicht.
Nun gibt das Verfahren der Fifa dem Fall eine neue Wendung. Die Untersuchung wird zeigen, welche Folgen die Aktion für Xhaka und Shaqiri hat.

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