Federer: «Ich habe mehr von der Mannschaft erwartet»
Wie viele andere ist auch Roger Federer nach dem WM-Aus der Schweiz enttäuscht. In London zieht er ein Fazit.

Nach seinem Dreisatz-Sieg in der zweiten Wimbledon-Runde gegen den Slowaken Lukas Lacko äusserte sich Roger Federer an der Pressekonferenz zum Ausscheiden der Schweizer Nationalmannschaft an der WM. Zuerst wurde er von einem Journalisten gefragt: «Wäre es fair zu sagen, dass Sie mit Ihrem heutigen Erfolg ein Lächeln auf das Gesicht des Schweizer Sports zurückwerfen?» Darauf antwortete der 20-fache Grand-Slam-Sieger: «Ist es in der Schweiz gerade so schlimm? Ich denke nicht.»
Federer hatte am Dienstag sein Training verschoben, um sich das Achtelfinal-Spiel der Schweizer gegen Schweden live am TV anschauen zu können. Nach der Partie sei er enttäuscht gewesen. «Ich habe mehr von der Mannschaft erwartet», sagte der Baselbieter und fügte an: «Aber das ist halt so eine Sache mit dem Knock-out.» Der 36-Jährige verwies darauf, dass nicht nur drei oder acht Spieler, sondern elf gleichzeitig bereit sein müssen. «Das ist schwer, denke ich, in einem solchen Kollektiv.»
«WM wird nicht mehr das gleiche sein»
Die Schweiz habe gegen Schweden nicht genug Chancen kreiert, stellte Federer fest. «Ich habe das Gefühl, das war eine verpasste Gelegenheit, ich dachte, wir hätten eine Chance gegen Schweden.» Am Ende verdiene der den Sieg, der etwas mehr kreiere. Am Ende bleibe kein bitterer Nachgeschmack. «Ich finde, wir bekommen, was wir verdient haben. Vielleicht gehören wir einfach nicht zu den besten acht.»
Federer analysierte auch, was vielleicht noch fehlt. «Ich glaube, es ist wichtig zu verstehen, dass du die Energie an jedem einzelnen Tag bringen musst. Das ganze Jahr über. Dann ist es keine grosse Sache mehr, es auch in solch entscheidenden Momenten auf den Platz zu bringen.» Er könne aber natürlich nicht sagen, ob dies das Problem gewesen sei. «Was ich aus meiner Karriere weiss: Du kannst nie lethargisch auf den Platz kommen. Oder denken, es kommt von alleine, weil du am Tag zuvor gut gespielt hast. Du bist immer nur so gut wie deine nächste Leistung.»
Am Ende widerstand Federer der Versuchung, den Engländern den Gefallen zu machen, sich nun hinter ihre Mannschaft zu stellen. «Ich weiss nicht, für wen ich nun mitfiebern werde. Mein Lieblingsteam ist draussen, die WM wird nicht mehr das gleiche sein.» Federer ergeht es wie vielen anderen Fussballfans im ganzen Land.
SDA/sg/ddu
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