Explosion in Paris fordert weiteres Todesopfer
In den Trümmern wurde die Leiche einer Frau gefunden. Damit ist nach der schweren Gasexplosion die Zahl der Todesopfer auf vier gestiegen.
Einen Tag nach der schweren Explosion im Zentrum von Paris wurde in den Trümmern die Leiche einer Frau gefunden.
Die vermutlich durch ein Gasleck ausgelöste Explosion in einem Gebäude des neunten Bezirks hatte am Samstag schwere Verwüstungen angerichtet. Zunächst hiess es, eine spanische Urlauberin sowie zwei Feuerwehrleute seien ums Leben gekommen und 47 weitere Menschen verletzt worden. Vermisst wurde zudem eine junge Frau. Möglicherweise handelt es sich bei ihr um das vierte Todesopfer.
Die spanische Urlauberin sei «vor kurzem im Spital gestorben», hiess es aus dem spanischen Aussenministerium. Demnach war die Frau mit ihrem Mann auf Urlaub in der französischen Hauptstadt.
Die Explosion im 9. Arrondissement wurde offenbar durch ein Gasleck ausgelöst, wie die Pariser Staatsanwaltschaft mitteilte. Die Feuerwehr war zum Unglückszeitpunkt wegen eines Gasaustritts bereits vor Ort im Einsatz gewesen. Die Explosion ereignete sich gegen 9 Uhr in der Rue de Trévise, etwa einen Kilometer Luftlinie entfernt von der Pariser Oper.
Durch die Wucht der Detonation barsten Fensterscheiben in der Umgebung, in der geschäftigen Pariser Innenstadt brach ein Brand aus. Auf der Strasse waren Trümmerteile zu sehen, der untere Teil eines Gebäudes war verwüstet und stand in Flammen. Auch geparkte Autos wurden durch die Explosion beschädigt.
Premierminister Édouard Philippe, Innenminister Christophe Castaner und der Pariser Staatsanwalt Rémy Heitz begaben sich zum Unglücksort. Rund 100 Polizisten und knapp 200 Feuerwehrleute waren laut Innenminister im Einsatz. Die Sicherheitsbehörden prüften, ob benachbarte Gebäude beschädigt seien und daraus eine Gefährdung entstehen könne. Die Lage sei aber unter Kontrolle, hiess es am Vormittag.
«Wir dachten, es ist ein Erdbeben»
Die Feuerwehr versuchte die Flammen zu löschen und Menschen mit Hilfe von Leitern in Sicherheit zu bringen. Rettungskräfte versorgten die Verletzten vor Ort, die meisten wurden wegen Kopfverletzungen behandelt.
«Wir schliefen alle, und dann hörten wir einen Knall, wir dachten, es ist ein Erdbeben», sagte eine Jugendliche aus einer angrenzenden Strasse. «Wir sind runter gegangen und sahen ein brennendes Gebäude», ergänzte ihr Bruder.
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«Ich schlief und wurde von der Erschütterung geweckt», berichtete Claire Sallavuard, die in dem Gebäude in der Rue de Trévise wohnt, in dem sich die Explosion ereignete. «Alle Fenster der Wohnung explodierten, alle offenen Türen sprangen aus den Angeln.
Um aus dem Zimmer zu kommen, musste ich über die Tür laufen, die Kinder waren in Panik, weil sie nicht aus ihrem Zimmer kamen.» Die Feuerwehr brachte die Familie schliesslich über eine Leiter in Sicherheit.
Fernsehbilder zeigten dichten Rauch, der aus dem Gebäude drang. Die Glasscheiben in der Umgebung seien durch die Wucht der Explosion geborsten, berichteten Medien. Journalisten vor Ort sagten im Fernsehen, die Szenerie sehe aus wie nach einem Bombenangriff. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.
Ein Anwohner aus einem nahe gelegenen Haus sagte BFMTV: «Ich habe gespürt, wie mein Haus für eine oder zwei Sekunden in seinen Grundfesten schwankte. Ich habe mich gefragt, ob es ein Attentat gab, ich hatte ein bisschen Angst.»
Hotelgäste evakuiert
Mehrere Touristen verliessen die zahlreichen Hotels in der Gegend, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Andere liefen im Schlafanzug auf die Strasse. Zu sehen war auch ein verstört wirkender Mann, der barfuss und mit staubbedeckten Haaren von Rettungskräften versorgt wurde. Über dem Unglücksort kreiste ein Helikopter.
Zehn Meter von der Bäckerei befindet sich das Hotel Diva Opera. Die Rezeptionistin sagte dem «Parisien», alle Fenster seien zerstört worden. Es habe sich angefühlt wie ein gewaltiger Atemzug.
Die Kunden hätten beruhigt werden müssen, da sie zunächst befürchtet hatten, es handle sich um einen Anschlag. Die Feuerwehr habe dann die Evakuierung der Hotelgäste angeordnet.
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Im betroffenen Gebäude an der Ecke der Rue de Treviso und der Rue Saint-Cécile befindet sich eine Bäckerei. Bild: Google
sda/afp/ij/oli
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