Bundesratssprecher André SimonazziEr hat den wichtigsten Kommunikationsjob im Land – und sagt am liebsten nichts
Corona hat ihn berühmt gemacht. Keiner seiner Vorgänger hatte so viel Macht wie Simonazzi. Doch nach dem Fiasko um den EU-Deal wird jetzt Kritik am verschwiegenen Sprecher laut.

Fangen wir mit dem Wichtigsten an. Dem Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetz des Bundes. Dort, im RVOG, heisst es, der Bundesrat «sorgt für eine einheitliche, frühzeitige und kontinuierliche Information über seine Lagebeurteilungen, Planungen, Entscheide und Vorkehren.» Dieser eine Satz, das ist der Job von André Simonazzi, Bundesratssprecher und Vizekanzler der Eidgenossenschaft.
Am Freitag, 9. April, bestätigt ein EU-Sprecher um die Mittagszeit, dass Kommissionschefin Ursula von der Leyen für den 23. April ein Treffen mit dem Bundesrat vorgesehen hat. In Bern will Bundesratssprecher André Simonazzi den Termin nicht bestätigen. Der Bundesrat habe sich noch nicht entschieden, sagt er bloss. Sieben Tage lang hält Simonazzi das Datum in der Schwebe. Dann ist es doch der 23. April.