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England überwindet Penalty-Fluch

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Dann in der zweiten Halbzeit erlöst Kane die Engländer und trifft zum 1:0.
Die Three Lions sind erlöst: England gewinnt das Penaltyschiessen gegen Kolumbien und trifft im Viertelfinal auf Schweden.
England zittert: Nach der Verlängerung muss England ins Penaltyschiessen.
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Die schwarze Serie englischer Teams in Penaltyschiessen an Endrunden ist beendet. Das Team von Gareth Southgate setzte sich gegen Kolumbien mit 4:3 in der Kurzentscheidung durch, nachdem es nach 120 Minuten 1:1 gestanden hatte. Nun wartet Schweden.

Torhüter Jordan Pickford avancierte im Spartak-Stadion in Moskau zum englischen Helden. Er parierte den Schuss von Carlos Bacca, nachdem dessen Landsmann Mateus Uribe zuvor nur die Lattenunterkante getroffen hatte. Auf englischer Seite verschoss Jordan Henderson. England gewann damit erstmals seit 2006 wieder ein Spiel der K.o.-Phase an einer Endrunde und trifft nun am Samstag in Samara auf den Schweiz-Bezwinger Schweden.

Die entscheidenden Penaltys der Partie Kolumbien - England.

Penaltyschiessen keine Glückssache

Englands Coach Gareth Southgate hatte im Vorfeld der WM alles unternommen, um den Penalty-Fluch endlich zu besiegen. Sechs von sieben Duellen hatte England in seiner Geschichte vom Penaltypunkt verloren, einzig an der EM 1996 im eigenen Land setzten sich die «Three Lions» im Viertelfinal gegen Spanien durch. Seit dem Frühjahr hatte Southgate gezielt Penaltys trainieren lassen, auch Mentaltrainer wurden herbeigezogen, um am Tag X der nervlichen Belastung gewachsen zu sein.

Penaltyschiessen sei keine Glücksache, hatte Southgate in den Tagen vor der Partie gegen Kolumbien betont. Er sprach aus eigener Erfahrung, hatten doch auch ihm 1996 bei der Niederlage im Halbfinal gegen Deutschland die Nerven einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Southgates Anstrengungen zahlten sich bei der ersten Gelegenheit aus, nachdem es allerdings bereits in der regulären Spielzeit lange nach einem englischen Sieg ausgesehen hatte. Kolumbien drohte das Aus, als sich Yerri Mina zum vorübergehenden Retter des Viertelfinalisten von 2014, der ohne James Rodriguez antreten musste, aufschwang. Der 1,94 m grosse Innenverteidiger des FC Barcelona, der bereits gegen Polen und Senegal getroffen hatte, setzte sich in der 93. Minute nach dem ersten Corner Kolumbiens mit Wucht gegen seine Gegenspieler durch und traf zum viel umjubelten Ausgleich. Mit seinem dritten Treffer egalisierte er den Torrekord eines Verteidigers an einer WM-Endrunde von Paul Breitner von 1974.

Mina gleicht in der 93. Minute aus und bringt Kolumbien in die Verlängerung.

Unfaire Partie

Die Szene, die eine gute halbe Stunde zuvor zum englischen Führungstreffer geführt hatte, war bezeichnend für die hart umkämpfte und gelegentlich unfaire Partie. In der aufgeheizten Atmosphäre überschritten vor allem die Südamerikaner die Grenze des Erlaubten mehrmals. Schiedsrichter Mark Geiger, dem die Kontrolle der Partie phasenweise entglitt, zeigte insgesamt acht Gelbe Karten, ahndete aber bei weitem nicht jede Unsportlichkeit.

In der 54. Minute bewertete der amerikanische Referee jedoch einen der unzähligen Ring- und Positionskämpfe im Strafraum zwischen Carlos Sanchez und Harry Kane als Foul und entschied auf Penalty für England.

Der Topskorer des Turniers liess sich diese Chance nicht entgehen und traf mit seinem sechsten Tor an dieser Endrunde zum 1:0 (57.). Der Captain der «Three Lions» avancierte damit zum ersten englischen Spieler seit Tommy Lawton 1939, dem in sechs Länderspielen in Folge ein Treffer gelang.

Kane bringt England in der 57. Minute in Führung.

Der Treffer reichte England aber nicht. Kolumbien reagierte, verabschiedete sich von seinem Defensivkonzept und griff je länger die Partie dauerte, desto stürmischer und leidenschaftlicher an. Juan Cuadrado hatte eine erste Chance zum Ausgleich (81.) und Pickford parierte den Schuss von Mateus Uribe (92.) mirakulös, ehe Mina doch noch traf.

Viele Gehässigkeiten

Die beiden Teams hatten von Beginn an ein hohes Tempo angeschlagen, wobei England lange ein spielerische Übergewicht hatte, ohne allerdings zu klaren Chancen zu kommen. Ein erster Abschluss von Kane mit dem Kopf aus spitzem Winkel landete auf dem Tornetz (16.). Es war einer der wenigen Höhepunkte der ersten Halbzeit, in der harte Tacklings und Gehässigkeiten bereits das Geschehen prägten. Geiger hatte alle Hände voll zu tun. Kolumbiens Wilmar Barrios bekundete in der 39. Minute Glück, dass sein versuchter Kopfstoss gegen Henderson nur mit Gelb bestraft wurde.

Kolumbiens Trainer Pekerman setzte zu Beginn auf eine gesicherte Defensive, was mit der Abwesenheit von Rodriguez zu tun hatte. Der Mittelfeldspieler von Bayern München, der in der Vorrunde nur gegen Polen durchgespielt und dabei eine überragende Vorstellung geboten hatte, musste wegen seines Blutergusses in der Wade passen und auf der Tribüne Platz nehmen.

Telegramm:

Kolumbien - EnglandSR Geiger. Tore: 57. Kane (Foulelfmeter) 0:1. 90 3. Mina 1:1.Penaltyschiessen: Falcao 1:0, Kane 1:1; Juan Cuadrado 2:1, Rashford 2:2; Muriel 3:2, Henderson - (gehalten); Uribe - (verschossen/Latte), Trippier 3:3; Bacca - (gehalten), Dier 3:4.Kolumbien: Ospina; Arias (116. Zapata), Mina, Davinson Sanchez, Mojica; Carlos Sanchez (79. Uribe), Barrios; Juan Cuadrado, Quintero (88. Muriel), Lerma (61. Bacca); Falcao.England: Pickford; Walker (113. Rashford), Stones, Maguire; Trippier, Lingard, Henderson, Alli (81. Dier), Young (102. Rose); Sterling (88. Vardy), Kane.Bemerkungen: Kolumbien ohne Borja und Rodriguez (beide verletzt), England ohne Delph (private Gründe). Verwarnung: 41. Barrios (Unsportlichkeit). 52. Arias (Foul). 54. Carlos Sanchez (Foul). 56. Harrison (Unsportlichkeit). 63. Falcao (Foul). 64. Bacca (Foul). 69. Lingard (Unsportlichkeit). 118. Juan Cuadrado (Foul).

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