Ein ungewohnter Start und ganz, ganz viele Höhenmeter
Am Wochenende findet der Gigathlon in Arosa und Davos statt. Er präsentiert sich – klar – sehr bergig.
Deutlicher könnte der Kontrast kaum sein: Vor einem Jahr mühten sich die Gigathleten an zwei Tagen in je fünf Disziplinen auf den Hügeln rund um Zürich ab. Rückblickend ein Klacks gegen die Aufgabe, die sich ihnen an diesem Wochenende stellt: Die diesjährige Austragung hat ihre Basis in Arosa.
Der erste Wettkampftag findet dann grösstenteils in Davos statt, der zweite in Arosa, jeweils mit den Disziplinen Schwimmen, Laufen, Trailrun, Rennvelo und Mountainbike. Ursprünglich war die Idee, dass auch Lenzerheide eingebunden wird. Doch die dortigen Entscheidungsträger winkten ab, ein weiterer Sportevent neben der Mountainbike-WM war ihnen zu viel.
Novum Swimrun: Die grosse Neuerung hat jedoch gar nichts mit Höhenmetern zu tun. Vielmehr müssen sich die Single- und Couple-Athleten beim Prolog heute Abend in einer neuen Multisportart versuchen: dem Swimrun. Dieser wurde in Skandinavien erfunden und hat bereits eine erfolgreiche eigene Rennserie, inklusive Ableger im Engadin. Beim Swimrun wechseln sich, wie es der Name sagt, Lauf- und Schwimmpassagen ab.
Entsprechend ungewohnt ist die Ausrüstung: Der Wettkampf wird im Kurzarmneopren und in Laufschuhen bestritten, Paddel und Schwimmbojen sind ausdrücklich erlaubt – müssen auf den Laufstrecken aber mitgetragen werden. Andererseits werden die Schuhe auch beim Schwimmen getragen. In Arosa werden insgesamt 1,5 Kilometer geschwommen und 4 Kilometer gelaufen – aufgeteilt in je fünf Lauf- und Schwimmabschnitte, Letztere in den drei Aroser Seen Ober-, Unter- und Stausee.
Leckerbissen für Rennvelofahrer: Beim Zürcher Gigathlon waren die Hügel des Tösstals und der Gottschalkenberg die (überschaubaren) Hindernisse der Rennvelostrecken. Sie würden bei der diesjährigen Austragung wohl nicht einmal erwähnt. Denn nun erwarten die Teilnehmer wahre Herausforderungen: am Samstag die Pässerunde Albula–Flüela mit Start und Ziel in Davos, am Sonntag das Bergzeitfahren Chur–Arosa.
Höhenmeter à gogo: Aber nicht nur wegen dieser Alpenpässe kumulieren sich die Höhenmeter. Auch mit dem Mountainbike und auf den Trailruns geht es hoch hinaus. Am ersten Tag führt der Parcours viermal über 2200 Meter über Meer (total 4900 Höhenmeter), am Sonntag einmal über 2500 (total 3750 Höhenmeter). Dieser letzte Höhepunkt befindet sich auf dem Hörnligrat und ist der höchste des Rennens überhaupt. Er wird mit dem Mountainbike bezwungen.
Gigathleten mögen Heimspiele: Nach dem Publikumserfolg in Zürich müssen die Organisatoren trotz Traumstrecken wieder mit einem bescheideneren Ergebnis vorliebnehmen. In Zürich bewegte der Wettkampf inklusive Supporter rund 3000 Personen. Nun werden es etwa 2200 sein. Die Schönheit der Strecke allein reiche nicht für einen Grosserfolg. Dafür sei ein grosses Einzugsgebiet zum Veranstaltungsort nötig, heisst es beim Veranstalter. Nur dieses bringe die dafür nötigen Einmalstarter.
Der Schnee ist geschmolzen: Vor drei Wochen kalkulierte man noch mit mehreren Streckenvarianten, weil vielerorts Schnee auf den geplanten Routen lag. Der ist nun geschmolzen, die wenigen verbliebenen Schneefelder sind alle passierbar. Das Schmelzwasser hat den Bergseen aber nicht allzu sehr zugesetzt: Wären diese zu kalt, könnte darin nicht geschwommen werden. Es sind alle Schwimmstrecken (im Davosersee sowie in Arosa) bestätigt.
Eine Pause mitten im Wettkampf: Am Samstag erhalten die Wettkämpfer unterwegs eine Verschnaufpause: Damit ihre Knie nicht allzu sehr belastet werden, bleibt ihnen der Lauf hinunter nach Davos erspart: Bei ihrer Ankunft an der Bergstation der Zahnradbahn am Davoser Höhenweg wird ihre Zeit gestoppt. Weiter läuft diese erst unten im Dorf.
Die ewige Nina Brenn: In der Single-Kategorie gibt es eine grosse Gigathlon-Regel: Steht Nina Brenn am Start, ist der Sieg vergeben. Ob Eva Hürlimann, die Siegerin von 2016, an dieser Tatsache etwas ändern kann? Bei den Männern ist die Situation deutlich offener. Titelverteidiger Gabriel Lombriser startet zwar auch, aber im Fünferteam, zusammen mit seiner Frau, der Spitzen-OL-Läuferin Judith Wyder – sie gehören dort zu den Favoriten. Ramon Krebs, der Sieger 2015 und 2016, setzt aus. Das könnte die Chance der bisherigen Zweiten sein: Sami Götz (2. 2017) und Thomas Rusch (2. 2016) glauben, sie packen zu können.
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