Einzug in den HalbfinalEin Tor genügt – die ZSC Lions schicken den HCD in die Ferien
Dank des überragenden Goalies Hrubec und Torschütze Riedi ringen die Zürcher den HCD 1:0 nieder und überstehen den Viertelfinal in fünf Spielen. Weiter geht es wohl am Donnerstag.

Die ZSC Lions und ihre Goalies, das ist eine spezielle Beziehung. Der schweigsame Finne Ari Sulander bescherte dem Stadtclub einst nach 39 Jahren erstmals wieder Meisterehren und wurde zur Kultfigur. Lukas Flüeler war der Mann für die grossen Spiele – wenn es zählte, blieb er stets ganz cool. Die beiden blicken in der Swiss-Life-Arena von ihren Bannern auf die Zürcher Löwen herab. Und da unten ist einer daran, in ihre Fussstapfen zu treten: Simon Hrubec.
Der Tscheche war schon die ganze Saison stark, im Playoff ist er nun aber fast unbezwingbar geworden. Das zumindest war er in Spiel 5 gegen den HCD, als seinen Vorderleuten trotz vielen Powerplays nichts gelingen wollte. Er wehrte Schuss um Schuss ab und blieb in der hektischen Schlussphase, als die Davoser nochmals alles nach vorne warfen, ganz ruhig, hielt den 1:0-Sieg fest und bescherte seinem Team den Einzug in den Halbfinal in fünf Spielen.
Nicht nur seine Teamkollegen, auch das Zürcher Publikum wusste, wem es das zu verdanken hatte. Es feierte Hrubec frenetisch und forderte ihn immer wieder zu Wellen auf. Sonst eher zurückhaltend, machte der 31-Jährige gerne mit. Einmal zog er seinen Helm ab und verneigte sich vor der Fankurve – als ziehe er vor ihr den Hut. Zuletzt wagte er einen Purzelbaum.

Ein Tor brauchten die ZSC Lions aber doch, und es war Willy Riedi, der es schoss. Der kräftige Flügel, der in den ersten Saisonmonaten brillierte hatte und danach skorermässig abgetaucht war, hat nun gleich zweimal nacheinander das 1:0 erzielt: in Davos per Schlittschuh, diesmal lenkte er den Puck mit dem Stock vor dem Tor ab, in der 48. Minute. So schiesst man Tore, wenn sonst offensiv gar nichts geht.
Der vierte Sieg war ein Kampf und ein Krampf, wie schon der der zweite und der dritte. Der HCD schadete sich mit Strafen, darunter einer Fünfminuten-Strafe gegen Irving, der erneut den Kopf Bachofners attackierte. Doch die ZSC Lions brachten im Powerplay überhaupt nichts zustande. Die Hände zitterten, die Pässe waren ungenau. Beinahe zwölf Minuten Überzahl führten zu nichts. Die Zürcher wirkten nervös.
Doch es rächte sich nicht, weil Hrubec an diesem Abend beschloss, kein Tor zuzulassen. In den Schlussminuten, als der HCD mit sechs Feldspielern anstürmte und in der Zürcher Zone jedes Bully gewann, wurde es nochmals heikel. Doch wenn der Puck vor Hrubec frei lag, stürzte sich dieser darauf. So gewann er das hochstehende Goalieduell gegen Sandro Aeschlimann, der ebenfalls eine gute Serie spielte. Nationalcoach Patrick Fischer wird dies mit Freude zur Kenntnis genommen haben.
Interessanterweise fast kein Faktor in dieser Serie war der unermüdliche Andres Ambühl, der in fünf Spielen ohne Skorerpunkt blieb. «Schöni Feriä» wünschte der Zürcher Anhang den Davosern, für die ZSC Lions geht es voraussichtlich am nächsten Donnerstag mit dem Halbfinalstart weiter. Ihr Gegner ist noch nicht bekannt.
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