Sweet Home: 4 Rezepte von Annabelle KnaurEin Kochbuch, das in die Sommerferien entführt
Für das Picknick im Grünen, den Tag am Teich oder das Lagerfeuer: Annabelle Knaur verrät in ihrem neusten Kochbuch, wie man in den Ferien entspannt kochen und geniessen kann.

Als ich Annabelle Knaur an einem Frühlingsmorgen im Café Odeon in Zürich traf, wurde es ein langer Kaffee. Bei ihren Geschichten eröffnete sich für mich die Welt, welche die Köchin und Kochbuchautorin in ihren Büchern so stimmungsvoll vermittelt. Es ist ihre persönliche Welt und, wie ich im Gespräch spürte, ist diese Welt auch im echten Leben so schön, entspannt und lebendig, wie es auf den Bildern rüberkommt. Die Familie ist für die Österreicherin das grösste Glück. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern am Zürichsee. Das Haus und die sommerliche Landschaft, in der das Buch fotografiert wurde, ist das Zuhause ihrer Kindheit. Sie wuchs auf einem Gut in Dornau, südlich von Wien auf. Dort verbrachte sie auch die Sommerferien ihrer Kindheit, denn auf Reisen zu gehen war nicht einfach mit dem Landwirtschaftsbetrieb zu vereinbaren. Wer in ihr neues Buch «Annabelles Sommer Kochbuch» taucht, bekommt nicht nur fantastisch einfache und überraschende Rezeptideen, sondern reist mit in eine wunderschöne Sommerferienwelt. Sweet Home verrät sie exklusiv vier Rezepte daraus.
1 — Frittata mit Forelle

Als feines Frühstücksgericht mag Annabelle eine Frittata. Sie findet, dass man dieses einfache Gericht auch in vielen anderen Varianten machen kann und gibt hierzu in ihrem Buch noch weitere Tipps.
Zutaten für 6 Personen:
6-8 Eier
2 EL Kren, gerieben (Kren ist das österreichische Wort für Meerrettich)
2,5 dl Rahm
40 g Parmesan, gerieben
1 mittelgrosse Zucchetti, grob gerieben
Butter
Salz
Pfeffer aus der Mühle
100 g geräucherte Forelle, in kleine Stücke zerteilt
Rucola
Zubereitung:
Den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Eier, Meerrettich, Rahm, Parmesan und Zucchetti in einer Schüssel gut verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. In einer ofenfesten Pfanne etwas Butter schmelzen und die Eiermischung einfliessen lassen. 10 Minuten bei mittlerer Hitze leicht anbraten, bis der Boden gebräunt ist. Die Forellenstücke darüber verteilen und im Backofen weitere 8-10 Minuten backen, bis die Eier stocken. Mit etwas Rucola dekorieren und direkt aus der Pfanne servieren.
Annabelles Sommer Kochbuch

Die Rezepte, die Annabelle im Buch vorstellt, lesen sich wie ein Ferientagebuch. Man findet für jeden Tag Ideen fürs Frühstück, den Ausflug, das Grillfest oder den Drink für die Erwachsenen. Auch fehlen das Abendessen und natürlich die Kuchen und Desserts nicht. Am Schluss gibt es noch ganz viele Ideen für Familienspiele im Freien. Für mich sind die Rezepte richtig gut und genauso, wie ich es mag – einfach und mit frischen, guten Zutaten. Anmächelig inszeniert beweisen die schönen Rezeptfotos die entspannte Einfachheit der Zubereitung. Sie werden unterstützt mit vielen Ferienstimmungsfotos, auf denen Freunde und Familie zu sehen sind. Ob Apérohäppchen, eine frische Kohlrabisuppe, ein österreichisches Dessert, eine Fahrradtour oder ein Tag am Teich: Alles macht grosse Lust aufs Nachmachen.
2 — Dornauer Gleichschwerkuchen

Annabelle ist in Dornau, einem kleinen Paradies südlich von Wien, aufgewachsen. Dieser Kuchen gehört für sie zum Sommer wie der Sprung in den Teich.
Zutaten:
5 Eier, (ca. 250 g)
250 g Zucker
250 g Butter, Zimmertemperatur
250 g Mehl
1 EL Backpulver
ca. 25-30 Marillen (Marillen ist das österreichische Wort für Aprikosen), halbiert und entsteint
Zubereitung:
Backofen auf 180 Grad vorheizen. Alle Zutaten für den Teig in einer Schüssel ein paar Minuten fest schlagen – je länger, desto besser. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig gleichmässig darauf verstreichen. Die Marillenhälften darauflegen und ca. 40 Minuten backen. Mit Staubzucker bestreuen und servieren.
Endloser Sommer

Dass ein Kuchen nach dem Schwimmen am allerbesten schmeckt, wissen alle Baderatten. Er ist wie die Medaille für einen besonders grossartigen Sprung. So hüpft man ins kühle Nass und freut sich auf die süssen Marillen – ein Wort, das noch verlockender klingt wie Aprikosen.
3 — Auberginen-Salat

Mithilfe dieses Auberginensalats mit Chili-Dressing sorgt Annabelle für mediterrane Stimmung.
Zutaten für 6 Personen:
3 Auberginen, in Scheiben geschnitten
3 EL Olivenöl
Salz
Pfeffer aus der Mühle
Zutaten für das Dressing:
3 EL Olivenöl
1 EL Honig oder Ahornsirup
3 EL Rotweinessig
3 EL Thymian, grob gehackt
1 Handvoll Petersilie, grob gehackt – 1 EL davon ist für die Dekoration
2 Knoblauchzehen, in dünne Scheiben zerstossen
1 TL rote Chili entkernt, in kleine Würfel geschnitten
Zubereitung:
Backofen auf 220 Grad vorheizen und die Auberginenscheiben auf zwei Backbleche legen, Olivenöl darüber träufeln und mit Salz und Pfeffer würzen. 20-25 Minuten backen, bis sie braun sind.
Für das Dressing alle Zutaten vermengen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die fertigen Auberginen aus dem Ofen nehmen und auskühlen lassen. Das Dressing darüber giessen und 1-2 Stunden marinieren lassen. Mit der restlichen Petersilie bestreuen und servieren.
Annabelles Tipp: Wenn der Grill angeheizt ist, kann man die Auberginenscheiben auch grillieren. Dazu vorher mit Öl bestreichen.
10 Fragen an Annabelle Knaur

Die Köchin Annabelle Knaur absolvierte in London die Leith’s School of Food and Wine und das Wiener Modul. Ihre Lehr- und Wanderjahre führten sie unter anderem ins Hotel Intercontinental in New York und ins Palace Hotel in San Francisco. Sie wollte ihr Wissen noch vertiefen und machte ein Diplom als eidgenössisch diplomierte Ernährungsberaterin. Ihr Wissen, ihre Leidenschaft und ihre grosse Erfahrung fliessen in ihre Kochkurse, in private Caterings und ihre Kochbücher.
Annabelle, was war das Erste, das du selbst gekocht hast?
Ich kann mich nicht mehr so genau erinnern, aber es war bestimmt ein Kuchen.
Was liebst du am meisten an deinem Beruf?
Dass ich damit andere Menschen glücklich machen kann.
Was hast du immer im Kühlschrank?
Butter, Eier und Milch.
Welches ist dein persönliches Lieblingsgericht aus dem Kochbuch?
Eigentlich stelle ich im Buch nur Lieblingsgerichte vor. Was ich besonders viel mache, ist der Rucola-Melonen-Salat mit Parmesan-Croûtons und den mexikanischen Zander. Der Zander geht schnell und einfach und man kann für dieses Rezept jede Art von weissem Fisch nehmen.
Hast du ein Heimweh-Gericht?
Erdbeer-Topfenknödel. Sie erinnern mich immer an meine Heimat, denn in Österreich wächst man mit solchen Obstknödeln auf.
Was mögen deine Kinder am liebsten?
Das Giant Chocolate Chip Cookie. Es ist herrlich vorzubereiten und wird mit viel Vanilleglace serviert, das lieben sie!
Was mögen Sie gar nicht?
Meine Kinder essen eigentlich fast alles, bloss rohe Zucchetti kommen nicht so gut an.
Was kochst du, wenn spontan Gäste kommen?
Ich schaue, was ich im Kühlschrank habe und kreiere daraus ein Gericht.
Was kochst du, wenn du mal nicht eingekauft hast?
Was immer geht, sind gebratene Haferflocken. Die Zutaten dafür habe ich immer zu Hause.
Wo gehst du am liebsten einkaufen?
Bei Grimm in Küsnacht. Die Auswahl an frischem Obst und Gemüse ist einfach ein Traum.
4 — Sommer-Bowle

Für Annabelle ist diese Sommer-Bowle das ideale Getränk für einen lauen Sommerabend.
«Sie ist sehr leicht zu machen und zu trinken … »
Zutaten für 6 Personen:
4 Nektarinen, in kleine Stücke geschnitten
1/2 Miniwassermelone ohne Kerne, in kleine Stücke geschnitten
4 EL Honig
200 ml Wodka
150 g Heidelbeeren
1-2 Zweige frische Minze
Saft von 1 Zitrone
1 Flasche Prosecco, gekühlt
1 Flasche prickelndes Mineralwasser, gekühlt
Eiswürfel
Zubereitung:
Nektarinen, Melone, Honig und Wodka in einem Krug ein paar Stunden zugedeckt und gekühlt marinieren lassen. Vor dem Servieren die restlichen Zutaten untermischen und geniessen.
Ferienmomente

Jedes der lebendigen Fotos wirkt wie ein perfektes Abenteuer in einem Kinderbuch. Annabelles Welt ist aber nicht nur zum Träumen, sondern man kann alles einfach umsetzen. Die Rezepte kommen bei Erwachsenen und Kindern gut an, die Abenteuer sind alltägliche und verbinden mit der Natur.
Spielfreude

Gemäss Annabelle und ihrer Familie gehören zu Ferien auch Familienspiele. Die Autorin gibt am Schluss des Buches Tipps und Ideen für eine Familienolympiade. Natürlich fehlen auch dabei die Zutatenlisten und genauen Anleitungen nicht!
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