
Seit einiger Zeit liegt der Fremdwörter-Duden griffbereit bei der Zeitungslektüre. Er kam am letzten Mittwoch bei der Tagi-Lektüre zum Zug. Stichwort «Dystopie»: «Fehllagerung; das Vorkommen von Organen an ungewöhnlichen Stellen». Befürchtet also Frau R., dass ihr Herz nicht in die Hosen, aber zum Beispiel in den Magen gerutscht ist? Die Verunsicherung liess mich zu den 1,2 Laufmetern Brockhaus greifen. Was finde ich da? Nichts! Ist doch klar: Das gab es 1968 noch nicht, wie vieles anderes Komisches auch nicht. Was bleibt mir da als betagter gebildeter Normalo? Ich frage andere gebildete Normalos. So frage ich auch meine Tochter. Sie kann mir leider nicht helfen, wie ein paar andere Normalos auch nicht. Müsste an den Berufsschulen und Gymnasien das Fach Fachchinesisch eingeführt werden? Oder wäre es einfacher, wenn die Schreiberlinge auf Fremd- und Kannitverstanwörter verzichten würden? Was würden Sie raten? H.M.
Peter Schneider antwortet – Dystowas?
Was tun, wenn in der Zeitung das Wort «Dystopie» vorkommt und man sich nichts darunter vorstellen kann?