Sweet Home: Alt und neu kombiniertDiese Holzmöbel sind (nicht) von gestern
Zehn wunderbare Ideen, die zeigen, wie modern und zeitgemäss man mit alten Stücken wohnen kann.

Es gibt Antiquitäten, Vintagemöbel und dann auch noch die Erb- oder Fundstücke, bei denen man nie so genau weiss, ob sie eigentlich schön sind. Lieben tut man sie trotzdem. Meine Grosseltern hatten solche Möbel, unter anderem ein stattliches Bett. Es sah aus wie Mahagoni oder hatte zumindest diese rötliche Farbe, zeigte Kurven und eine Wurzelholzmaserung und dahinter hing ein Bild von Schwänen, die auf einem See glitten. Sie liebten sich, meine Grosseltern, und hielten Händchen beim Fernsehschauen. Wenn meine Grossmutter von meinem Grossvater sprach, dann leuchteten ihre Augen. Ins Schlafzimmer guckten wir nur selten, aber mit grosser Ehrfurcht.
Diese Art von Möbeln sind nicht trendy wie die Midcentury-Stücke, auch nicht wertvoll wie Empire, Jugendstil oder ein echter Louis ohne «toujours»– aber Sie erwärmen das Herz. Und so finden Sie hier schöne Inspirationen, die zeigen, wie schön man mit dieser Art von eher schweren, stattlichen Holzmöbeln wohnen kann. Foto über: Libertyn Interiors
1 — Der Tisch

Alle, oder zumindest sehr viele schwärmen von alten Beizentischen oder leisten sich einen grossen, antiken Holztisch. Wie absolut adrett und charmant ein stattlicher, polierter und glänzender Tisch aus der Jahrhundertwende aussehen kann, zeigt dieses Beispiel. Er ist die gute Seele in dieser Küche und wirkt mit den leichten Gitterstühlen aus Metall jünger und leichter – ohne dabei seine Stärke zu verlieren.
2 — Das Buffet

Klar, es kann gut sein, dass das eine oder andere hier vorgeführte Beispiel ein edles und teures Möbelstück ist. Genauso wie die Erb- oder Fundstücke, von denen ich spreche. Aber trendy, angesagt oder in vielen Kopien erhältlich sind sie nicht. Vielleicht ist es genau das, was sie so einzigartig macht.
Dieses Buffet macht sich auf jeden Fall gut mit einem Styling im Studiostil. Es bringt diese gewisse Portion Wärme und Geschichte in eine Einrichtung, die der Stimmung in einem Zuhause guttut. Und es lässt, wie es nur weise Alte können, den Jungen und der neuen Zeit den Platz, den sie brauchen.
3 — Die Konsole

So etwas, ein halbes Ding mit einer Art Zuckergussdekoration, gibt es heute definitiv nicht mehr. Und wird es wahrscheinlich auch nie mehr geben. Das alleine ist ein guter Grund, um es zu lieben und zu hegen und ihm einen Platz in der Gegenwart zu geben. Hier ist das mithilfe von Kunst bestens gelungen – denn Kunst verbindet und ermöglicht einen Perspektivenwechsel.
4 — Die Vitrine

Vitrinenschränke sind eigentlich in jedem Stil gemütliche und liebenswerte Möbel. Man nutzt sie zum Verstauen und Ausstellen. Sie können sowohl mit Büchern, wie auch mit Wäsche oder Geschirr gefüllt werden und in den entsprechenden Wohnbereichen einen Platz finden. Mixt man Stile, dann darf man dies ruhig vollumfänglich machen und damit einen eigenen Look kreieren. Dies ist hier auf diesem Beispiel sehr gut gelungen: Die antike Holzvitrine begleitet nämlich einen Designertisch mit Korbstühlen und Industrial-Hängeleuchte.
5 — Der Schrank

Alte Schränke strahlen immer etwas Geheimnisvolles aus. Ganz im Gegensatz zu ihren neuen, massenangefertigten Nachkommen. Und Schränke müssen nicht zwingend nur Kleidern im Schlafzimmer ein Zuhause bieten, sondern können an jedem Ort in der Wohnung zu Diensten sein. Ob als Garderobe oder Stauraum im Wohnzimmer, ein alter Schrank ist eine gute Lösung. Zudem bringt er diese gewisse Wärme und eine Geschichte in die Einrichtung, die auf jeden Fall guttut.
6 — Das Bett

In einer unserer älteren Homestorys steht ein altes Bett, das mich mitsamt dem Bild darüber ein bisschen an das meiner Grosseltern denken lässt. Bloss ist dieses Bett aus einer späteren Zeit, da es tief ist. Inszeniert ist es in einem modernen, hellen Umfeld mit zeitgenössischen Möbeln. So bringt dieses Schlafzimmer zwei Zeit- und Stilepochen charmant und inspirierend zusammen.
7 — Der Nachttisch

Ein kleines Möbel, das immer passt, wenn es alt ist, ist das Nachttischchen. Meine Grosseltern hatten auch in dem Zimmer, in dem ich als Kind jeweils schlief, dunkelrotbraune Nachttischchen mit Wurzelholzmaserung und geschwungenen Formen. Was mich aber an diesen Nachttischchen am meisten faszinierte, war das Spitzendeckchen unter der Glasplatte, welche die Ablage schützte.
Meine Grossmutter hat diese alle selbst geklöppelt. Sie hatte Weissnäherin gelernt und Aussteuern von der Bettwäsche bis zu den Nachthemden von Hand genäht, bestickt und mit Spitzen versehen. Dies machte sie, wie sie mir erzählte, in jungen Jahren auch auf Stör. Anschliessend hat sie dann das Arbeitslehrerinnenseminar absolviert und danach ihr ganzes Leben lang in ihrem kleinen katholischen Dorf im Solothurnischen als Handarbeitslehrerin gearbeitet. Sie kam 1901 auf die Welt und hatte sechs Kinder.
Doch zurück zum Nachttischchen: Alte Nachttischchen kann man nicht nur gut neben die neuen hohen Betten stellen, sondern sie geben auch charmante Beistellmöbel ab.
8 — Die Stühle

Designerstühle sind, besonders hierzulande, ein grosses Thema. In sehr vielen Wohnungen und Häusern stehen Eames-Stühle um den Tisch oder, wenn man es ein bisschen wärmer möchte, Stühle von Hans Wegner. Beide Stühle sind zwar formvollendet und schön, aber doch scheinen sie oft mehr eine Art Statussymbol zu sein und ein Beweis, dass man «richtig» einrichtet. Versuchen Sie es doch einfach mal umgekehrt: Entscheiden Sie sich für einen Designertisch und erwärmen Sie ihn mit guten alten Stühlen aus Holz!
9 — Die Kommode

Ebenfalls aus einer Homestory ist diese grandiose Idee. Eine alte Kommode wurde hier mit einer Steinplatte versehen und grenzt die Küche vom Wohnraum ab. Gemütlichkeit, Geschichte und modernes Wohnen lässt sich durchaus stilvoll und praktisch verbinden.
10 — Das Pult

Zum Schluss gehen wir noch ins Homeoffice. Tausende von Einrichtungsideen für das Homeoffice haben wir gesehen, seit die Pandemie in unser Leben gekommen ist. Einige habe auch ich Ihnen auf dem Sweet-Home-Blog gezeigt. Wir wissen nun, dass das Homeoffice in irgendeiner Form bestehen bleibt und auch, dass wir weiterhin nach guten Lösungen und schönen Einrichtungsideen Ausschau halten sollten. Wieso also nicht ein altes Pult als modernen Arbeitsplatz einsetzen? Alte Pulte sind solide, bieten viel Stauraum, haben Persönlichkeit und bieten bestimmt mehr Handwerkskunst und Materialliebe, als viele aktuell produzierten Arbeitstische.
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