Debatte um Migration und FlüchtlingeDiese acht Behauptungen sind falsch
Kommen jetzt Zehntausende afghanische Flüchtlinge? Herrscht ein riesiger Migrationsdruck aus Afrika? Warum so vieles, was wir über Flüchtlinge zu wissen glauben, nicht stimmt.

Migration lässt sich nicht stoppen, denn Flüchtlinge finden immer einen Weg
Die Not der afghanischen Bevölkerung ist schrecklich. Dank der UNO-Konferenz für Afghanistanhilfe, die heute Montag in Genf beginnt, soll das Schlimmste verhindert werden. Denn bei westlichen Regierungen geht die Angst um, die Machtergreifung der Taliban könnte eine Flüchtlingskrise provozieren wie 2015. Schliesslich, so heisst es, fänden verzweifelte Menschen immer einen Weg.
Australien schickt Bootsflüchtlinge seit 2013 konsequent zurück oder bringt sie auf Inseln, auf denen sie jahrelang unter unmenschlichen Bedingungen auf einen Asylentscheid warten müssen.
Die italienische Regierung hat 2017 ein Abkommen mit libyschen Milizen und der libyschen Küstenwache getroffen, wonach deren Mitglieder afrikanische Flüchtlinge an der Überfahrt über das Mittelmeer hindern – und viele von ihnen in Lager bringen, die das deutsche Aussenministerium mit KZ verglichen hat. Nach Abschluss des Pakts ist die Zahl der Neuankömmlinge in Italien binnen eines Jahres um 80 Prozent gesunken.
Millionen syrischer Flüchtlinge sind vor dem Bürgerkrieg in die Türkei oder nach Jordanien geflohen, aber so gut wie keine nach Israel – aus dem einfachen Grund, dass dessen Regierung dies verhinderte, indem sie Soldaten an die Grenzen schickte.