Die SVP erhält ein neues Gesicht
Die Delegiertenversammlung hat Benjamin Fischer zum neuen Präsidenten der kantonalen SVP gewählt.

Es herrscht aufgeräumte Stimmung im Chesselhuus in Pfäffikon. Benjamin Fischer schüttelt Parteikollegen zur Begrüssung die Hand – «schön, dass du da bist». Patrick Walder schüttelt ebenfalls Hände: Für ihn ist es der Abschied als Interimspräsident der SVP des Kantons Zürich. «Pudi», wie man ihn auch nennt, wird von «Beni» abgelöst. Die Wahl des Nachfolgers – sie ist an der Delegiertenversammlung am Dienstagabend eine Formsache.
Fischer mag mit seinen 28 Jahren ein Benjamin seiner Partei sein, aber er ist trotz seines jungen Alters politerfahren: Mit 16 Jahren trat der Bauernsohn, der mit fünf Geschwistern aufwuchs, der Jungen SVP bei und absolvierte nach und nach die klassische Ochsentour: Er amtet als Präsident der Volketswiler Ortspartei, wurde 2015 in den Zürcher Kantonsrat gewählt und 2016 zum Präsidenten der Jungen SVP Schweiz. Nun, noch nicht einmal 30, steht der studierte Betriebswirtschaftler und Offizier der kantonalen Partei vor. Er soll die SVP nach den Wahlverlusten im vergangenen Jahr zurück auf Erfolgskurs bringen und nach einer Zeit mit raschen Wechseln im Präsidium wieder für Ruhe in der Partei sorgen.
«Wir müssen protestieren»
Der scheidende Präsident schwört zudem die Delegierten darauf ein, die Basis zu mobilisieren. «In der aktuellen Lage sind wir in der Opposition. Wir müssen protestieren – auf politischem Weg», sagt Walder, der zwar die Führung der Kantonspartei abgibt, aber jene der Ortssektion Dübendorf behält. Die SVP, findet er, soll «nicht nur eine Partei sein, sondern eine Bewegung, die sich auflehnt gegen immer mehr Zuwanderung und Steuern und Abgaben».
Kämpferisch gibt sich auch Fischer, als er an der Versammlung – noch vor seiner Wahl zum Parteipräsidenten – für ein Nein zum Gesetz wirbt, das ein Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung vorsieht. «Es ist in Wahrheit ein Zensurgesetz», sagt er und fügt an: «Natürlich müssen wir gegen Hass und Gewalt vorgehen. Die SVP steht ein für den Rechtsstaat. Die heutige Gesetzgebung reicht aber aus.» Es könne nicht für jede Gruppe ein eigenes Gesetz geben.
In Pfäffikon hat Fischer mit solchen Voten ein Heimspiel. Die 323 Delegierten schliessen sich seiner Meinung an – und wählen ihn auch gleich mit überwältigender Deutlichkeit zum Präsidenten. Den bisherigen wiederum verabschiedet die Versammlung mit Applaus. Kein Thema hingegen ist ein weiterer früherer Präsident: Konrad Langhart (Oberstammheim), der kurz vor Weihnachten aus der Partei ausgetreten ist.
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