Handball: Nationalliga BDie SG Wädenswil/Horgen fährt einen soliden Pflichtsieg ein
Die Linksufrigen gewinnen ihr erstes Auswärtsspiel der Saison beim Schlusslicht HS Biel 33:27 und bleiben damit ungeschlagen.

Standesgemäss eröffnete Sandro Gantner nach genau einer Spielminute im Auswärtsspiel beim punktlosen Tabellenschlusslicht das Score für die Linksufrigen. Danach verpassten es jedoch die mit nur elf Spielern angereisten Zürcher, das Spieldiktat in die eigenen Hände zu nehmen. Um einige der jungen Kräfte im Team vor ihrem Einsatz tags darauf in der 1.-Liga-Equipe SG Horgen/Wädenswil zu schonen, hatte Chefcoach Predrag Milicic ihnen einen freien Samstagabend gewährt und die Reise nach Biel mit reduziertem Kader angetreten. Nach überstandener Krankheit (Nicht-Covid 19) kehrte Nico Wolfer ins Team zurück, während Tim Wünsche aus privaten Gründen nicht zur Verfügung stand.
In dieser Besetzung gestand die SG Wädenswil/Horgen dem Heimteam zunächst zu viele Chancen zu. Neben dem verhältnismässig zurückhaltenden Start der Seebuben fiel in der Anfangsphase primär jedoch das strenge Diktat der Unparteiischen auf, die bis zur 16. Spielminute bereits fünf Zeitstrafen aussprachen. So war es nicht erstaunlich, dass die Gäste nach einem zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Rückstand in Überzahl die Führung wieder übernahmen. Yannick Schuler konnte den Vorsprung gut eine Minute vor dem Pausenpfiff gar auf zwei Treffer ausbauen, ehe die Bieler mit einem Doppelschlag für einen ausgeglichenen Halbzeitstand sorgten.
Sandro Gantner macht fast das Dutzend voll
Während die SG Wädenswil/Horgen nach dem Seitenwechsel hellwach und kampfbereit das Spielfeld betrat, schienen die Bieler die Konzentration in der Garderobe gelassen zu haben. Mit schwachen Abschlüssen und gar einem Fehlpass beim Anspiel ermöglichten sie den Favoriten vier Tore in Folge innert nur drei Spielminuten, ehe ihr Trainer mittels Team Time-Out die Notbremse zog. Damit endete eine kurze, aber intensive Phase, in der die Linksufrigen den Grundstein zu ihrem Auswärtssieg gelegt hatten.
Zwar konnten sich die Gastgeber danach, nicht zuletzt dank der Angriffsstärke ihres Linkshänders Martin Vulic, wieder fangen, doch näher als bis auf drei Tore Differenz kamen sie bis zum Abpfiff nicht mehr an die SG heran. Nebst der Arbeit der nun kompakt stehende Defensiv-Reihe war dies auch der Verdienst des neuen Torhüters Yves Imhof, der mit sieben Paraden einen gewichtigen Anteil am Erfolg verbuchen konnte. Im Angriff zeigte einmal mehr Sandro Ganter mit elf persönlichen Treffern, weshalb er zu den Top-Torschützen der Liga zählt. Fabian Pospisil schliesslich war es vorbehalten, zum Schlussstand von 33:27 aus Gästesicht einzunetzen.
Das Risiko zahlt sich aus
«Es war ein solider Pflichterfolg und vernünftiger Auswärtssieg», befand Sportchef Beat Rellstab. Das starke Tempospiel aus der Abwehr heraus, bei dem Simon Gantner und Fabian Pospisil wieder einmal viele richtige Entscheidungen getroffen hätten, habe gegen die grossgewachsenen, wurfstarken Bieler den Ausschlag gegeben. «Nur mit elf Spielern anzutreten, war sicher ein gewisses Risiko – aber es ist voll aufgegangen», fügte Rellstab an. «Zumal es in dieser Phase der Meisterschaft nicht zuletzt darum geht, einem Kern des Teams Vertrauen zu schenken, damit sie nach der verhältnismässig kurzen Saisonvorbereitung wieder in den Spielrhythmus kommen.»

Das nächste Mal um Punkte kämpft die SG Wädenswil/Horgen am kommenden Sonntag um 17 Uhr in der Horgner Waldegg-Halle gegen den TV Möhlin. «Wenn wir auch dieses Spiel gewinnen, können wir definitiv von einem gelungenen Saisonstart sprechen», kommentierte Rellstab.
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