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Die Schweizer dürfen nun Russland schlagen

Die Schweizer geben sich kampfbetont: Nachdem sie (l. David Aebischer) im Halbfinal gegen Finnland einstecken mussten, will das Nationalteam nun Russland schlagen.
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Gut vier Stunden vor Beginn des zweiten Halbfinals an der U-20-Weltmeisterschaft in Vancouver war für Harri Pesonen klar: «Finnland erreicht den Final.» Der Flügelstürmer der SCL Tigers sollte recht bekommen. Die Junioren seines Heimatlandes überrannten die Schweizer regelrecht. Nach acht Minuten lag das Team von Coach Christian Wohlwend schon 0:4 hinten. Das Spiel hatte nur 40 Sekunden gedauert, ehe Ylönen die Skandinavier in Führung brachte.

Das 1:4 durch Philipp Kuraschew in Überzahl drei Minuten vor Ablauf des Startdrittels liess zwar noch etwas Hoffnung bei den jungen «Eisgenossen» aufflammen. Diese wurde jedoch im Mittelabschnitt im Keim erstickt, als Aleksi Heponiemi in der 27. Minute das 5:1 für die Finnen markierte. Die Schweizer hatten nach der ersten Pause vergeblich den zweiten Treffer gesucht. Letztlich kassierten sie noch vor Drittelsende das 1:6 (35.) – und danach war die Luft definitiv draussen.

Pesonen freut sich über den Finaleinzug der Finnen. «Geht den ganzen Weg, Jungs!», schreibt er auf Twitter. Gleichzeitig lobt der 30-Jährige den guten Lauf des Schweizer Teams und hofft, dass es eine Medaille – die bronzene – nach Hause bringen kann.

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Auf falschem Fuss erwischt

Andere hingegen, die mitten in der Nacht (Spielbeginn war um 2 Uhr) vor dem TV ausharrten und die Partie auf «Mysports» schauten, sind enttäuscht. ZSC-Fan Damian Egli bringt auf den Punkt, wie es nicht nur ihm, sondern auch den Schweizer Nachwuchsspielern erging:

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Nationaltrainer Wohlwend zeigte sich nach der deutlichen Niederlage ernüchtert. «Wir hatten keinen Druck, sondern waren nicht bereit», sagte er gegenüber dem TV-Sender TSN. Der 42-Jährige sprach von einem «schrecklichen Start». Seine Spieler müssten die Pleite nun abhaken und realisieren, was «wir in den letzten Tagen erreicht haben».

Der Bündner blickt dem Duell vom Samstagabend (22 Uhr) um Bronze mit Russland, das im ersten Halbfinal den USA 1:2 unterlag, mit gemischten Gefühlen entgegen: «Wenn wir wieder von Anfang an so wie heute auftreten, können die Russen mit 50 Prozent spielen und uns auseinander nehmen.» Auf die russische Equipe sind die Schweizer bereits zum Abschluss der WM-Vorrunde getroffen. Nach einer 2:0-Führung hatten sie sich 4:7 geschlagen geben müssen. Wohlwend betonte aber weiter: «Ich hoffe jedoch, dass meine Spieler genug ‹giggerig› sind, um eine Medaille zu gewinnen.» Er verwendete dabei sogar das Wort «horny», was übersetzt geil heisst, meinte dies aber wohl nicht wortwörtlich so. Es wäre das zweite Edelmetall für die Schweiz an diesem Anlass nach Bronze vor 21 Jahren (1998).

Wer steht heute im Tor?

Der in Kanada geborene Ex-Profi liess sich bezüglich der Goalie-Frage nicht in die Karten blicken. Gegen Finnland ersetzte er Torhüter Luca Hollenstein in der 8. Minute (nach dem 0:4) durch Akira Schmid, der dann überzeugte. Hollenstein hatte aber zuvor mit zwei Shutouts, davon einem im Viertelfinal gegen Schweden (2:0), geglänzt. «Der Goalie-Trainer wird sich mit ihm unterhalten und wir entscheiden dann, wer im Tor steht», sagte Wohlwend lediglich.

Im Interview mit «Mysports» wirkte der Coach zuerst etwas ratlos: «Ich kann mir nicht erklären, wie wir so rausgehen konnten.» Nach dem 0:4 habe er sich über den schlechten Start aufgeregt. Immerhin habe sein Team eine Reaktion gezeigt und das neu gesetzte Ziel erreicht, wenigstens ein Tor im ersten Drittel zu erzielen. «Dann wäre wichtig gewesen, im zweiten Drittel das zweite Tor zu erzielen, um wieder ins Spiel zu kommen. Doch eine Chance für die Finnen und wieder fiel ein Goal, dann war der Match eigentlich gelaufen.»

Die zweite Chance ohne «Gugus» packen

Schon vor der Partie hatte Wohlwend seine Spieler darauf hingewiesen, welch Riesenchance sich ihnen bietet. «Eine solche haben sie vielleicht einmal in ihrem Leben.» Diese Möglichkeit sei aber leichtfertig hergegeben worden. In der ersten Drittelspause wandte sich der Coach in der Garderobe mit klaren Worten an die Mannschaft: «Zeiged Charakter und all dä Gugus wo mer halt sait.»

Nun habe sein Team gegen Russland die zweite Chance. «Allein der Weg bis in den Halbfinal ist unheimlich weit», gab der Nationalcoach zu bedenken. Die Mannschaft müsse am Samstagabend aber über sich hinauswachsen. «Dann haben wir vielleicht eine Chance. Das ist der grosse Unterschied zwischen uns und anderen Topnationen», sagte Wohlwend, der als Junior in die U-18- und U-20-Nationalteams berufen worden war. Abschliessend meinte er, dass sie vor der Partie vielleicht wieder Boxen müssten, um bereit für den Kampf zu sein. «Wenn sie sich zwei-, drümal a d'Birre hauet, isch hoffentlich jede wach.»

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Support aus der Heimat

Mit einem Sieg würde das Schweizer Nationalteam seinem Coach nachträglich ein Geschenk zum Geburtstag machen, denn Wohlwend wurde am Freitag 42. Der Finaleinzug wäre zwar das Grössere gewesen, doch über eine Medaille um den Hals würde sich der Bündner bestimmt auch freuen.

Die Unterstützung in der Heimat ist den Schweizern jedenfalls gewiss. Die ZSC Lions, deren Verteidiger Tim Berni an der U-20-WM spielt, trösten und motivieren das Team auf Twitter:

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Und wenn der Verband wieder eine Stärkung in Schweizer-Kreuz-Form von Landjägern und Trockenfleisch bereit stellt, ist eine feucht-fröhliche Party nach dem Bronze-Duell nicht auszuschliessen.

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