Unruhen im WestjordanlandDie «Löwen» wollen neue Intifada starten
In Nablus hat sich eine neue Miliz aus wütenden jungen Männern formiert. Sie fordern Israel heraus, aber auch die palästinensische Autonomiebehörde von Präsident Mahmoud Abbas. Eine Spurensuche in aufgewühlten Zeiten.

Eng sind die Gassen im Balata-Flüchtlingscamp von Nablus, holprig und überspannt von einem Gewirr aus Kabeln und Wäscheleinen. Häuser, die früher mal einstöckig waren, wuchern mit ihren Aufbauten gen Himmel. An den Wänden überall Plakate, die junge Menschen zeigen mit Knarren. Märtyrerkult am laufenden Meter. Doch nicht nur solche bunten Banner sind an den Fassaden zu sehen, sondern auch Hunderte von Einschusslöchern, die auf zahllose Feuergefechte verweisen und darauf, dass der israelischen Armee bei ihren meist nächtlichen Razzien in Nablus ein neuer Feind erwachsen ist: Arin al-Asud nennt sich die Miliz, «Die Höhle des Löwen».