ZSC-Sieg in der Champions LeagueDie Lions nützen ihre Chancen erst spät
Die Zürcher müssen sich gegen Fehervar lange gedulden, bis der am Ende klare 5:1-Sieg feststeht. Sie qualifizieren sich damit vorzeitig für die K.-o.-Phase der CHL.

Den dritten Sieg im vierten Champions-League-Spiel fahren die Zürcher auf unerwartet mühsame Art und Weise ein. Es kommt gegen Fehervar, dem krasseren der beiden krassen Aussenseiter der Gruppe D, zu einer lange Zeit engen Angelegenheit – zumindest was das Resultat angeht. Im Hinspiel in Ungarn waren die Zürcher noch effizient gewesen und hatten in Szekesfehervar 7:1 gesiegt.
Doch dieses Mal steht es nach 40 Minuten 1:1, die Ungarn gleichen 53 Sekunden vor Ende des Mitteldrittels aus. Das Kontertor erzielt Anze Kuralt, in Grenoble ehemals Teamkollege des neuen ZSC-Jungstars Alexandre Texier. Und es ist der Franzose, der den Puck kurz zuvor in der Offensivzone verliert, allerdings in einer Aktion, die stark nach Haken seines ungarischen Gegenspielers riecht.
Der Gegentreffer ist dennoch ärgerlich, die Zürcher laufen auch darum in diesen Gegenstoss, weil sie viel zu lange einen fliegenden Wechsel verpassen und entsprechend müde Beine haben – was gerade im Mitteldrittel so häufig zu gegnerischen Kontern führt.
Eine Entschuldigung ist dies allerdings nur bedingt. Denn der Ausgleich der Ungarn kommt aus dem Nichts, die Zürcher dominieren das Spiel in jenem krassen Ausmass, wie dies angesichts der beiden Kaderstärken erwartet werden kann. Doch sie vergeben Torchance um Torchance und helfen mit, dass der 21-jährige ungarische Goalie Dominik Horvath am Ende zum Helden der Partie wird.
Beim anderen Aussenseiter der Gruppe, Katowice, brachte es der ZSC ja fertig, eine 1:2-Overtime-Niederlage zu kassieren. Vergleichen lassen sich die beiden Spiele indes nur bedingt. Im Gegensatz zu den Polen, die äusserst diszipliniert und hartnäckig verteidigten, finden die Zürcher gegen Fehervar immer wieder Raum für gute Abschlüsse, doch die schlechte Chancenauswertung nimmt phasenweise absurde Ausmasse an.
Der ZSC erzielt bis zur 45. Minute und dem erlösenden 2:1 gar nur ein Powerplaytor, Lucas Wallmark trifft per Weitschuss. Danach schiessen die Zürcher aber zwei «dreckige» Tore dank guter Präsenz im gegnerischen Slot. Nach einem Weitschuss Texiers provozieren Wallmark und Simon Bodenmann energisch ein unglückliches Eigentor Horvaths, später erzielt Jérôme Bachofner dank aggressivem Nachstochern das 3:1. Sven Andrighetto und nochmals Texier sorgen mit zwei Treffern ins leere Tor für den klaren 5:1-Endstand.
Der ZSC steht damit vorzeitig als mindestens Zweiter der Gruppe D fest. In den beiden abschliessenden Spielen im Oktober geht es gegen Titelverteidiger Rögle aus Schweden «nur» noch um Rang 1 und 2 in der Gruppe.
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