Rekonstruktion der KrawalleDie Jungen liessen sich von einem Hollywood-Film inspirieren
Für heute rufen Jugendliche wieder zu illegalen Partys in verschiedenen Schweizer Städten auf. Beteiligte erzählen, wie diese in St. Gallen starteten. Und welche Rolle Snapchat-Gruppen und ein Influencer spielen.

«Mir müend eusi Jugend zrugg hole.» So steht es in Nachrichten, die momentan über Snapchat und andere soziale Netzwerke verbreitet werden. Treffen im Zürcher Niederdörfli, in Winterthur und in St. Gallen werden für Freitagabend angekündigt: «Probieremer 10’000 Lüt ufztribe und machet die fettischt Party ever.» «Zeigemer dene Huresöhn, dass mir d’Schnauze voll hend.»
Wer steckt hinter diesen Aufrufen zu illegalen Partys? Und wie kam es dazu, dass am Karfreitag in St. Gallen eine solche Party bereits zum zweiten Mal zu Ausschreitungen führte?
Gabriele war von Anfang an dabei. Eine Kollegin hat ihm Ende März die Einladung zur ersten Party über Snapchat weitergeschickt. «Sie kommt aus dem tiefsten Toggenburg», sagt der 21-Jährige. «Und sogar sie hat davon gewusst.» Gabriele, der als Informatiker arbeitet, ist der einzige Beteiligte, der mit seinem richtigen Namen in der Zeitung stehen will. Als «mulmig» beschreibt er das Gefühl, das er an den St. Galler Krawallen hatte. Aber auch als «Adrenalinkick».