Stiftung für MedienvielfaltDie heimliche Macht
Bei fast jeder neuen Onlinezeitung hat die Stiftung für Medienvielfalt ihre Finger im Spiel. Nun auch bei «Watson» in der Romandie. Eine ebenso einflussreiche wie verschwiegene Institution.

Lange hat die AZ-Mediengruppe einen Partner gesucht für die französischsprachige Ausgabe ihres Onlineportals «Watson». Fündig wurde sie nicht etwa in der Westschweiz, sondern bei der Basler Stiftung für Medienvielfalt. Diese ermöglichte die Expansion mit einem Darlehen in Höhe von 2,5 Millionen Franken.
Der Beitrag erstaunt nur auf den ersten Blick: Wird in der Schweiz ein Onlineportal im linken Politspektrum lanciert, so war in den letzten Jahren mit grosser Wahrscheinlichkeit auch die von Roche-Erbin Beatrice Oeri alimentierte Stiftung involviert. Zum Beispiel bei der «Republik» und «Tsüri.ch»» in Zürich, bei «Journal-B» in Bern, bei «Saiten» in St. Gallen, bei «Bajour» in Basel, beim Professoren-Blog «Geschichte der Gegenwart» und vielen mehr. Auch ein jährlicher Reporterpreis, Journalistenstipendien und eine technologische Plattform für Online-medienanbieter («We.Publish») werden von ihr finanziert.