Die Coolness gibts beim Kauf dazu
Der VW Beetle Dune soll an die legendären Dünen-Buggys der Sechziger erinnern. Viel wichtiger: Er ist ein fahragiles Cabrio mit grossartigem Motor.

Ich mag den Käfer, aber ich mag den New Beetle nicht. Diese Neuauflage im Retrostil, die 1997 lanciert wurde, war mir optisch zu pummelig und im Fahrbetrieb zu schwammig. Ich konnte zwar verstehen, dass das Auto bei vielen gut ankommt, doch für mich war der neue Käfer nichts.
Nun sieht die Sache schon ganz anders aus. Zwar habe ich mich optisch noch immer nicht ganz angefreundet mit dem modernen Käfer, doch die seit 2011 gebaute neueste Generation, die nunmehr einfach Beetle heisst, ist tatsächlich ein Spassmobil. Sie fährt sich sehr gut, schliesslich steckt ja auch bewährte Golf-Technik unter dem wagemutig geschwungenen Blech, und das Retrodesign ist in meiner Wahrnehmung etwas stimmiger.
Ganz versöhnt mit dem neuen Beetle habe ich mich aber erst jetzt, nach dem Test der Version Beetle Dune Cabriolet. Diese etwas frechere Variante, die ein bisschen an die legendären Käfer-Buggys erinnert, ist wirklich ein sehr cooles Auto: erfrischend gestaltet, tipptopp ausgestattet, prächtig motorisiert und äusserst spassig im Handling.
Klar, Spätherbst ist nicht die ideale Cabriozeit in der Schweiz, zumal Petrus sein ganzes Pulver bereits im September verschossen hat. Dennoch finden sich ein paar heitere Tage, an denen das Verdeck dem blauen Himmel weichen kann. Es klappt klassisch nach hinten und liegt dann hinter den engen Fondsitzen auf; das wirkt genauso retro wie das Modell an sich und passt daher gut – schön ist es indes nicht. Wer es optisch lieber aufgeräumt mag, kann die klobige Persenning darüberspannen, das ist aber einigermassen aufwendig, vor allem wenn die Prozedur bei jeder Ankunft aus Angst vor plötzlichen Niederschlägen rückgängig gemacht werden muss. Ich lasse das Verdeck also unverhüllt, was in der B-Note Abzug gibt, das Leben aber deutlich vereinfacht.
Der Beetle Dune ist ein fideler Cruiser. Man fühlt sich wunderbar aufgehoben auf dem Fahrersitz, die Ergonomie ist nahezu perfekt, die Ausstattung reichhaltig, schön verarbeitet und cool gestaltet. Die Farbkulisse und der Materialmix sind stimmig mit dem gesamten Konzept – es wirkt weder kitschig noch aufgezwungen. Und als Hobbygitarrist fallen mir natürlich sofort die Marshall-Logos auf den Lautsprechern auf – auch dieses Detail passt hervorragend zum modernen Dünen-Käfer.
Ein Prunkstück ist der Motor des offroadesken Cabrios. VW bietet den Dune mit zwei Benzinern und einem Dieselmotor an, wobei wir die stärkste Benzinversion mit 220 Turbo-PS und 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe fahren – ein fantastischer Motor, den wir aus dem Golf GTI kennen. Der 2-Liter-Vierzylinder klingt wunderbar kernig, dreht freudig hoch und bietet in jeder Fahrsituation Power en masse. Über das Getriebe muss nicht mehr viel gesagt werden, es verrichtet seinen Dienst wie in jedem anderen VW-Modell, in dem es zum Einsatz kommt, auch: tadellos.
Der VW Beetle Dune ist eine gelungene Version des Retro-Käfers, die primär lifestylebewusste Käufer ansprechen wird, zumal die Motor-Getriebe-Kombination auch im herkömmlichen Beetle (Version R-Line) angeboten wird. Wer sich aber von der Masse etwas abheben will, wer ein Faible für durchgestylte Details hat und vor allem: wer ein echt cooles Cabrio will, der ist mit dem Dünen-Käfer gut beraten. Die von uns gefahrene Topversion kostet ab 40'150 Franken.
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