Ferientipp ÖsterreichDer Vorarlberger «Winterkodex»
Unsere östlichen Nachbarn tun alles für sorgenfreie Winterferien. So bald wie möglich sollen auch Schweizer Gäste profitieren.
Der Hampelmann zum Aufwärmen sei «gaaanz wichtig», erklärt die sechsjährige Tochter, die vormittags die Skischule besucht hat. Nach dem Mittagessen will sie zusammen mit der Familie Silvretta Montafon, eines der Top-Skigebiet Vorarlbergs, erkunden. Und dabei ihr neues Wissen anbringen: «Papa, du musst den Schnee vom Schuh klopfen, bevor du in die Bindung steigst.»
Alsbald wendet sich aber das Blatt: Die Kleine möchte wissen, warum am gegenüberliegenden Hang Menschen durch den tiefen Schnee stapfen. Sie hat noch nie von Skitourengängern gehört. «Wer läuft denn freiwillig, wenn es hier so tolle Bahnen gibt?»
Es wird noch ein paar Jahre dauern, dann versteht auch sie: Die 32 Skigebiete Vorarlbergs mit Hunderten Liften und Tausenden Abfahrtskilometern stehen für das Beste aus zwei Welten: Spass auf der Piste und im Gelände. Lech/ Zürs am Arlberg, Montafon, Brandnertal, Klostertal, Bregenzerwald oder Kleinwalsertal – ein paar der klangvollen Namen für Skifahren auf gesichertem Terrain in Höhenlagen bis 2400 Meter.
Kaum hochalpine, aber schneereiche Regionen mit modernsten Anlagen, guter Infrastruktur und tollem Komfort. Einige Skigebiete lassen allerdings ganz bewusst Raum für eine Kombination aus präparierten und unpräparierten Hängen. Und immer mehr Feriengäste nutzen die Lifte, um hoch hinaus zu kommen und von dort Skitouren zu starten.
Glücksgefühle in Gargellen

Der Vater erklärt dem Nachwuchs, welch grandiose Glücksgefühle zum Beispiel die «Nidla» in Gargellen freisetzt. Ein legendärer Hang, der an guten Tagen 500 Höhenmeter Tiefschnee-Pulver bietet. Oder er verliert ein paar Worte über die steilen Cliffs für echte Adrenalin-Junkies im Kleinwalsertal und schwärmt vom Sonnenkopf im Klostertal. Dann allerdings setzt sich die Pädagogik beim Papa durch, er weist auf die nötige Sicherheitsausrüstung hin und mahnt Respekt vor alpinen Gefahren an.
Gerade im freien, unbekannten Gelände ist es ratsam, einen Profi wie Lukas Kühlechner an der Seite zu haben. «Wichtig, dass man sich mit der Materie auskennt und nicht auf gut Glück ins Gelände loszieht», sagt der Ski- und Bergführer aus dem Montafon. Er ist im Winter fast täglich mit Gästen im Schnee unterwegs und jedes Mal aufs Neue glücklich, «wenn alle gesund und mit einem Lächeln im Gesicht zurückkommen».
Das Erlebnis ist wichtig, aber Sicherheit hat oberste Priorität: Kühlechners Motto gilt in Zeiten wie diesen überall und jederzeit in der Region. Sie hat den Winterkodex Vorarlberg aufgestellt, um den Gästen sorgenfreie Winterferien zu ermöglichen.
Zu den wichtigsten Massnahmen zählt die kostenlose Covid-19-Stornoversicherung, die im Fall der Fälle für die Gäste den Aufwand für eine Corona-bedingte Absage übernimmt. Sie greift bei Krankheit und auch bei behördlich angeordneter Quarantäne – und zwar für alle Familienmitglieder im gemeinsamen Haushalt.
Branche pflegt hohe Hygienestandards
Zudem haben sich alle touristischen Betriebe im westlichsten Bundesland von Österreich auf hohe Präventions- und Hygienestandards verständigt. Dazu zählen etwa regelmässige Corona-Tests für die Mitarbeitenden und die tägliche Messung der Körpertemperatur vor Dienstantritt. Beides gilt ebenso für Skilehrer und Bergführer. Auch bei Feriengästen wird auf Wunsch in der Unterkunft eine kontaktlose Fiebermessung durchgeführt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche PCR-Teststationen in Vorarlberg und ein sicheres System zum Kontakttracing.
Von den Massnahmen profitieren nicht nur Skifahrer, sondern auch Touristen, die diesen Winter, nach Ende des Lockdown, nach Vorarlberg reisen, um die Loipen zu erkunden, die Schneeschuhe anzuschnallen oder die Schlitten auszupacken.

Und so freut sich die Sechsjährige über einen Tag ohne Ski, dafür auf Kufen. Sie muss den Schlitten nicht mühsam nach oben ziehen, sondern kann in Damüls den Uga-Express nutzen, um zum Start zu gelangen. «Papa, so einen Lift fürs Schlitteln musst du zu Hause auch bauen.» Da sie schon Übung hat, bekommt die Tochter einen eigenen Schlitten, auf dem sie die 2,5 Kilometer lange Strecke ins Tal saust.
Eine Besonderheit, typisch für die Kreativität Voralbergs: ein echter «Ländle-Rodel», den Schreiner Anton Bereuter aus dem Bregenzerwald entworfen hat. Merkmal: schräg gestellte, gebogene Kufen, die das Gefährt beweglich machen.
In Zusammenarbeit von Vorarlberg Tourismus und SonntagsZeitung
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